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Friedrich Schiller - 250. Geburtstag eines literarischen Superstars

Friedrich von Schiller ist ein literarischer Superstar: Seine Dramen, Balladen und Texte werden bis heute rezipiert und finden weltweite Beachtung. Der Vertreter der Weimarer Klassik wäre an diesem Dienstag (10. November) 250 Jahre alt geworden. Und bis dato ist Schiller unvergessen: Zahlreiche Sprichwörter gehen auf seine Texte zurück. Beispielsweise: "Daran erkenn ich meine Pappenheimer" (aus "Wallenstein") oder "Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich das Herz zum Herzen findet" (aus "Das Lied von der Glocke") - man nutzt diese Schillerzitate so selbstverständlich, manchmal ohne, deren Herkunft zu kennen.

Geboren wurde Friedrich Schiller (der erst kurz vor seinem Tod geadelt wurde) am 10. November 1759 als Sohn eines Offiziers in Marbach am Neckar. Schon als 13-Jähriger musste er zum Militär, was den sensiblen Jungen psychisch sehr belastete. Doch ließ sich Schiller von dem militärischen Drill seinen wachen Geist nicht zerbrechen. Die Themen "Freiheit des Individuums" und "Heldentum", die den Schriftsteller sein ganzes Leben begleiten würden, prägten sich hier bereits aus. Als Student der Rechtswissenschaften und später der Medizin verfasste er schließlich das Drama "Die Räuber".

Die Reaktion der Zeitgenossen Friedrich Schillers auf die Uraufführung des Stücks im Jahr 1782 kann man mit der des Publikums eines heutigen Popkonzerts vergleichen. "Die Räuber" sprachen genau den rebellischen Zeitgeist an und führten deshalb prompt zur Inhaftierung ihres Schöpfers Schiller.

Es folgten die berühmten Stücke "Kabale und Liebe", die Wallenstein-Trilogie und "Wilhelm Tell" sowie die berühmte Ballade "Ode an die Freude" und "Das Lied von der Glocke".

Sein rebellischer Ruf eilte Friedrich Schiller jedoch voraus und so lehnte Johann Wolfgang von Goethe ein Treffen im Jahr 1788 zunächst kategorisch ab. Mit der Herausgabe der Zeitschrift "Die Horen" aber erobert Schiller das literarische Herz des Dichterfürsten und eine in der Literaturgeschichte beispiellos gebliebene Dichter-Freundschaft begann, die die deutsche Literatur zu ihrer Höchstform - der Weimarer Klassik - auflaufen ließ.

Am 9. Mai 1805 starb der schon immer kränkliche Friedrich von Schiller an einer Lungenentzündung. Er wurde auf dem Weimarer Friedhof in einem Massengrab für Adlige bestattet. Nach einigen Jahren wollte man Schiller umbetten, konnte jedoch sein Skelett nicht mehr von den anderen zweifelsfrei unterscheiden und wählte so dasjenige Skelett aus das am ehesten mit Schillers Gestalt übereinstimmte. Neuere DNS-Analysen ergaben jedoch, dass dieses Skelett nicht das von Schiller ist. Seine Gebeine gelten seither als verschollen.

Maria Merten
09.11.2009

 
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