Glossen & Berichte

Tod des amerikanisch-irischen Schriftstellers McCourt

Nach langem Kampf gegen den Krebs ist der Schriftsteller Frank McCourt, der mit dem Bestseller "Die Asche meiner Mutter" weltberühmt wurde, am Sonntag, den 19. Juli im Alter von 78 Jahren verstorben. McCourt war eigenen Angaben zufolge erfolgreich gegen Hautkrebs behandelt worden, zog sich jedoch vor zwei Wochen eine schwere Hirnhautentzündung zu, erklärte sein Bruder Malachy. Er zeigte wenig Hoffnung und berichtete: "Er wird das wohl nicht überleben" und "Er ist noch bei Bewusstsein, aber hört nicht mehr und sieht kaum noch" (Quelle: dpa).

Der frühere Englischlehrer Frank McCourt wurde berühmt durch seinen Weltbestseller "Die Asche meiner Mutter", in dem er seine bettelarme Kindheit beschreibt. Das Buch verkaufte sich mehr als sechs Millionen Mal und wurde in 40 Sprachen übersetzt. McCourt wurde mit Preisen überhäuft und erhielt 1997 den begehrten Pulitzer-Preis.

Am 19. August 1930 wurde McCourt als erstes von sieben Kindern in New York geboren. Auf Grund der amerikanischen Depression kehrten seine Eltern in die irische Heimat zurück. Um sich seinen Traum, nach New York zurückzufahren, erfüllen zu können, musste McCourt harte Arbeit verrichten und hatte erst zu seinem 19. Lebensjahr genug Geld, um die Überfahrt nach Amerika zu finanzieren. Dort angekommen musste er sich mit kleinen Jobs den Lebensunterhalt verdienen, bis er in den Militärdienst aufgenommen und in Bayern stationiert wurde. Er berichtet von dieser Zeit als "meine schönste Zeit" (Quelle: dpa). Zurück in New York studierte er Englische Literatur und unterrichtete an verschiedenen Schulen als Englischlehrer.

Seit 1987 arbeitete er als freier Autor und trat zusammen mit seinem Bruder Malachy in der Show "Ein Gaunerduo" auf. 1996 schaffte er seinen Durchbruch mit dem autobiographischen Roman "Die Asche meiner Mutter". Er beschreibt seine schwere Jugend im Armenviertel, wie sein Vater dem Alkohol verfällt und die Familie verlässt, und die auf ihn und seiner Mutter liegenden Lasten, für seine kleineren Geschwister zu sorgen. Aufgrund des Geldmangels sterben drei seiner Geschwister. Durch die besondere Schreibweise und aufgrund des Wortwitzes McCourts, hat das Buch trotzdem einige humoristischen Momente. Mit der Erfüllung seines Kindheitstraumes, nach New York zurückzukehren, beendet er den Roman und setzt dort mit seinem nächsten Buch "Ein rundherum tolles Land" an.

Frank McCourt: Die Asche meiner Mutter
btb Verlag, München
539 S., Euro 10,00
ISBN: 978-3-442-72307-2

Frank McCourt: Ein rundherum tolles Land
btb Verlag, München
537 S., Euro 10,00
ISBN: 978-3-442-72545-8

Alexander Smirnow
27.07.2009

 
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