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Ein Handbuch der (wissenschaftlichen) Überraschungen

Ausnahmeliterat Franz Kafka erlangte erst posthum zu dem Ruhm, der ihm geb?hrte. Viele seiner Werke wurden nach seinem viel zu fr?hen Tod am 3. Juni 1924 ver?ffentlicht und geh?ren mittlerweile zum unbestrittenen Kanon der Weltliteratur mit anhaltender Wirkung. Eine Laudatio auf den Schriftsteller halten nun Manfred Engel und Bernd Auerochs mit ihrem "Kafka-Handbuch", das dem Leser dessen Leben, Werk und Wirkung eindrucksvoll n?herbringt. Mehr als 550 Buchseiten drohen den Interessierten mit Details und Fakten zu erschlagen. Gl?cklicherweise gelingt ihnen dies nicht, denn alleingelassen wird man bei der Lekt?re nicht - dank einer ausf?hrlichen Bibliographie, eines Personen- und Werkregisters und einer fesselnden Sprache, die keine W?nsche offenlassen.

Die Herausgeber Engel und Auerochs bieten dem Leser vier M?glichkeiten, um sich dem Menschen und Literaten Franz Kafka vorsichtig zu n?hern. Den gr??ten Teil machen dabei dessen Dichtungen und Schriften aus, die bis zum heutigen Tage erhalten geblieben sind und auch eifrig gelesen werden. 320 Seiten besch?ftigen sich mit "Das Urteil", "Der Process", "Das Schloss", Kafkas Tageb?chern, Briefen und Gedichte - insgesamt 28 Werke an der Zahl. Aber auch das Leben und die Pers?nlichkeit des geb?rtigen Pragers, dessen Einfl?sse und Kontexte, Strukturen, Schreibweisen und Themen werden in dem vorliegenden Handbuch ausf?hrlich beleuchtet. Fragen bleiben dabei kaum noch offen.

Wer ein Faible f?r den wirkungsm?chtigsten deutschsprachigen Schriftsteller des 20 Jahrhunderts hat, darf auf das "Kafka-Handbuch" keinesfalls verzichten. Umfassender als mit diesem Werk kann man sich ?ber Franz Kafka wohl kaum informieren. Und dabei besitzt dieses wissenschaftliche Buch einen gewissen Unterhaltungswert, sodass der Leser immer tiefer in die Materie eindringen m?chte und kaum mehr die Finger davon lassen kann. Eine breite Palette an Kafka-Forschern bringen den Rezipienten auf den neuesten Forschungsstand, der den K?nstler nicht mehr als das R?tsel dastehen l?sst, das er f?r viele bis heute ist. Besser geht es kaum!

Susann Fleischer
21.03.2011

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