Wissenschaften
Eine (sachliterarische) Reise zu den Sternen: wissenschaftlich höchst wertvoll, aber auch echt unterhaltsam
Weißt du, wie viel Sternlein stehen? Mehr, als man sich vorstellen kann - und alle erzählen sie eine Geschichte über das Universum. Dank Gamma Draconis wissen wir, dass die Erde sich um ihre Achse dreht, und 61 Cygni hat uns verraten, wie groß der Kosmos ist. Die Sterne nehmen uns mit auf die Suche nach außerirdischem Leben, sie erklären uns, wie schwarze Löcher funktionieren und warum die Dinosaurier ausgestorben sind. Sie zeigen, wie wir durch den Weltraum reisen und andere Planeten besiedeln können. Vom Urknall über den Stern von Bethlehem zur GAIA-Mission: Florian Freistetter nimmt uns in 100 Sternengeschichten mit auf eine Reise durch den Kosmos. So gestaltet sich die Lektüre zu einem Abenteuer in die Weiten der Milchstraße und weit über diese hinaus.
Den Sternenhimmel neu entdecken? Das kann man mit Florian Freistetters neuestem Werk. Es erzählt die Geschichte des Universums anhand von 100 Sternen und erschließt in kurzweiligen Kapiteln nicht weniger als die Vergangenheit und die Zukunft des Kosmos. Da gibt es zum Beispiel den Stern 2MASS JI8082002-5104378 B, einer der ältesten Sterne, die wir kennen. Oder 34 Tauri (auch bekannt als Uranus), eigentlich ein Planet, der einstmals ein Stern war. Oder wussten Sie, dass mit bloßem Auge nur 9095 Sterne zu sehen sind, sich dort oben aber insgesamt ein paar Hundert Quadrillionen tummeln? Allein unsere Milchstraße besteht aus ein paar Hundert Milliarden Sterne. Bis zu einer Billiarde Sternensysteme gibt es im sichtbaren Kosmos. Also: Staunen absolut garantiert!
(Natur-)Wissenschaft macht Spaß, sogar richtig großen - zumindest wenn man ein Buch von Florian Freistetter liest. Der österreichische Autor und Astronom schreibt Sachliteratur mit "Wow!"-Effekt. Kaum "Eine Geschichte des Universums in 100 Sternen" aufgeschlagen, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Denn hier gibt es Überraschungen in jedem Kapitel. In 100 Geschichten gibt es Informationen, aber auch Anekdoten zu entdecken, die so nirgendwo anders nachzulesen sind. Da wächst die Lesefreude von Satz zu Satz. Dabei wird es nie langweilig. Faktenreich, gut erklärt und nicht zu wissenschaftlich, um verständlich zu sein, gewinnt man so manche Erkenntnisse über das Universum. Das gelingt nur den wenigsten Schriftstellern annähern so genial wie Freistetter.
Florian Freistetter schafft es, den Blick auch nicht-interessierter (Hobby-)Sternenkundler zum Himmel hin zu wenden. Gleich ab der ersten Seite seiner Bücher fühlt man sich nicht nur klüger, sondern darüber hinaus aufs Amüsanteste unterhalten. Diese bedeuten nämlich ein Lesevergnügen mit enormem Wissensmehrwert. Kein Wunder also, dass die Begeisterung bei der Lektüre von "Eine Geschichte des Universums in 100 Sternen" keinerlei Grenzen kennt. Was man hier in die Hände kriegt, ist ein Hit in der Sachliteratur. Und nur äußerst schwer zu toppen!
Susann Fleischer
18.11.2019