Hörbücher

Schaurig-schöner Gruselspaß à la "The Munsters" oder "The Addams Family"

Freds Leben ist ziemlich verrückt. Wohnt er doch auf dem Friedhof. Statt abends vorm Fernseher zu hocken, kontrolliert Fred, ob auch alle Grüfte gut verschlossen sind. Oder er spielt den Alibi-Trauergast, wenn zu wenige Leute zu einer Beerdigung kommen. In der Schule gilt er als Freak. Täglich muss sich Fred mit einer Bande von Fieslingen herumschlagen, deren schnöseliger Anführer Aaron "Ork" Bärbach ist. Zum Glück findet Fred in Franz Ferdinand einen Freund. Dummerweise lässt der ihn auch nicht im Ansehen seiner Mitschüler steigen, denn Franz Ferdinand ist einfach merkwürdig. Trotzdem ist Fred froh ihn zu haben, denn er hilft ihm bei der Lösung eines unglaublichen Rätsels. Noch ehe es sich Fred und Franz Ferdinand versehen, wird ihr Leben erst so richtig schräg.

Auf einem seiner "Spaziergänge" stolpert Fred über die Gruft der von Finstersteins. Er ist sofort fasziniert von dem steinernen Krokodil über dem Eingang. Obwohl es schon hunderte von Jahren alt sein muss und die Farbe abgeblättert ist, scheint es im Licht grünlich zu schimmern. Neugierig steigt Fred in die Gruft hinab. Was er dort unten vorfindet, erschreckt ihn fast zu Tode: sechs Steinfiguren starren ihn an. Von einem Geräusch erschreckt, flüchtet Fred. Aber nicht ohne vorher eine alte, vergilbte Schriftrolle mitzunehmen, die im Ärmel des Steinmädchens versteckt ist. Wohin wird die geheime Botschaft Fred und Franz Ferdinand wohl führen? Nur wenig später ist Chaos angesagt. Denn Fred hat aus Versehen die von Finstersteins zum Leben erweckt - mitsamt Krokodil, versteht sich ...

Kai Lüftner ist weitaus mehr als "nur" ein begnadeter Kinderbuchautor. Er ist ein Sprachjongleur. Er spielt virtuos mit der Sprache und ebenso mit der Phantasie seiner Leser - und treibt beides sogar noch auf die Spitze. "Die Finstersteins" lassen so etwas wie Langeweile definitiv keine Chance. Ab der ersten Spielsekunde von "Wehe, wer die Toten weckt ..." ist es mit dieser vorbei. Und auch eine Laus auf der Leber muss man für mindestens 3,5 Stunden nicht mehr befürchten. Auch und insbesondere deshalb, weil Lüftner die Story mit einer Extraportion Witz in der Stimme spricht. Seine Lesungen und seine Geschichten sind der absolute Knaller. Kein Wunder bei so viel Humor, aber auch Spannung und genialem Einfallsreichtum, wie man beides hier auf die Ohren kriegt.

Kaum liegt "Die Finstersteins" von Kai Lüftner im Player, findet der Hörspaß so schnell garantiert kein Ende mehr. "Wehe, wer die Toten weckt ..." löst bei Kindern (und auch Erwachsenen) so große Lesebegeisterung sowie Lachanfälle aus, dass man beim Lauschen nicht nur ein-, zwei- oder dreimal, sondern gleich mehrere Male hintereinander von der Couch, dem Bett oder sonst etwas plumpst. Amüsanter hat man sich zuletzt mit den Munsters unterhalten gefühlt.

Susann Fleischer
17.10.2016

 
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Das Buch:

Kai Lüftner: Die Finstersteins - Wehe, wer die Toten weckt ...

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Sprecher: Kai Lüftner
Berlin: Der Audio Verlag 2016
Spielzeit: 221 Min., € 14,99
ab 8 Jahren
ISBN: 978-3-86231-885-8

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