Hörbücher
1a-Krimiunterhaltung, die den Fällen von Sherlock Holmes alle Ehre macht
London, Ende des 19. Jahrhunderts: Arthur Conan Doyle ist Sherlock Holmes überdrüssig. Kurzerhand hat er ihn ins Jenseits befördert; nicht ahnend, welch schwerwiegende Konsequenzen dies auch für sein tägliches Leben haben würde. Wobei Anfeindungen auf offener Straße noch die harmlosesten Reaktionen sind. Als eine Briefbombe in seinem Haus detoniert, weckt der Begleitbrief Doyles Neugier: ein Zeitungsausschnitt über einen Mord im East End, das Opfer offenbar nicht von Interesse für Scotland Yard. Doyle tritt in die Fußstapfen des berühmtesten Detektivs in der Literaturgeschichte. Mit seinem Freund Bram Stoker begibt er sich auf die Suche nach dem Mörder, schleicht durch die dunklen Straßen der viktorianischen Themsestadt und landet an Orten, die kein Gentleman betreten sollte.
Etwa hundert Jahre später ist ein junger Sherlock-Fan in einen Mordfall verstrickt. Alex Cale, Mitglied und Experte der Baker Street Irregulars, behauptet, das lange verschollene Tagebuch Arthur Conan Doyles gefunden zu haben und damit alles über die Zeitspanne zwischen Holmes' Tod und dessen "Wiederauferstehung" zu wissen. Doch noch vor seinem Vortrag wird Cale ermordet. Und zum Leidwesen aller ist von dem Tagebuch keine Spur zu finden. Harold White, Die-Hard-Sherlockianer, ist überzeugt davon, den Mordfall mit Holmes'scher Deduktion aufklären zu können und das Tagebuch zu finden. Unerwartete Unterstützung erhält er dabei von der Journalistin Sarah Lindsay. Doch können Harold und Sarah tatsächlich dem unschlagbar genialen Sherlock Holmes und Assistent Dr. Watson das Wasser reichen?
Unterhaltung, an die (fast) nichts anderes heranzureichen vermag - es gibt nur wenige (Krimi-)Autoren vom Kaliber eines Graham Moore. Seine Romane gehören definitiv zum Besten in jedem Bücherregal, oder noch besser: in jedem CD-Player. "Der Mann, der Sherlock Holmes tötete" bedeutet Literatur der einsamsten Spitzenklasse. Auch weil David Nathan einen verdammt guten Job am Mikrofon macht. Seine Lesungen hauen einen glatt um. Diese fesseln über viele, viele Stunden lang an den Lautsprecher. Chapeau, vor seiner Hollywood-verdächtigen Performance. Für die hätte Nathan eigentlich einen Oscar verdient. Während man ihm lauscht, erfährt man Kopfkino in brillantester Blockbusterqualität. Etwas Genialeres kann man kaum auf die Ohren kriegen. Ohne jeden Zweifel: Sprecherkunst auf höchstem Niveau!
Nur wenige Schriftsteller beherrschen das Krimigenre so genial wie Graham Moore. In seinen Romanen steckt Ermittlungsarbeit, die selbst die Altmeister ganz atem- und sprachlos machen würde. "Der Mann, der Sherlock Holmes tötete" toppt das meiste unter den Hörbüchern dieses Jahres. Das liegt vor allem an Sprecher David Nathan. Seine Lesungen sind nicht zu übertreffen. Ab der ersten Spielminute fühlt man sich noch berauschter als von Drogen. Also Vorsicht: enorm hoher Suchtfaktor!
Susann Fleischer
15.04.2019