Bildbände

Einzigartige Aufnahmen vom blauen Planeten, via Satellit vom Weltall aus

Mit der hier vorliegenden Ausgabe von "Atlantica - Der neue große Satelliten-Weltatlas" liegt nun eine Neuauflage des 2004 erschienenen Vorgängers vor, der durch Brillanz und Detailreichtum von sich zu überzeugen weiß. Dafür wurde das gesamte Kartenwerk grundlegend überarbeitet und die alten Satellitenbilder durch aktuellere ausgetauscht. Das bildreiche Werk ist nicht zu vergleichen mit Formaten wie Google Maps und Google Earth, mit deren Hilfe man Fahrtrouten festlegen und einen ersten Blick auf die Umgebung werfen kann. Denn dieser Weltatlas ist mehr als eine bloße Ansammlung an Kartenmaterial, er liefert in kurzgehaltenen Texten Zusatzinformationen zu bestimmten Städten und Gegenden. Damit erweist sich das vorliegende Werk als ein Atlas der besonderen Art.

Der Satelliten-Weltatlas ist in drei Teile gegliedert, die dem Betrachter einmalige Einblicke gewähren. Der erste Teil beschäftigt sich mit der Welt als Ganzes und den Kontinenten als untergeordnete Einheiten. Der zweite Teil bildet mit 350 Seiten das Herzstück des vorliegenden Buches. Die einzelnen Kontinente werden in Teilkarten abgebildet, wobei sich der Umfang des Materials vornehmlich nach der Flächengröße des jeweiligen Erdteils richtet. Der Atlas deckt alle Gebiete der Welt ab - vom Nordpol bis zum Südpol, von Hawaii bis Neuseeland unternimmt man mit dem Finger eine Weltreise von der Couch aus, die das Fernweh kaum zu stillen vermag. Ein abschließender Nationalteil über Deutschland, Österreich und die Schweiz ergänzt das Werk und macht daraus ein gelungenes kartografisches Nachschlagewerk, von dem man auch nach dem Zuschlagen noch lange zehren kann.

Trotz der Erwartung, dass einzig Satellitenbilder den Weltatlas ausmachen, irrt man hier. Denn den mehr als 100 hochauflösenden Satellitenbildern steht klassisches Kartenmaterial gegenüber, sodass eine Vereinigung von Tradition und Moderne offensichtlich wird. Doch im Gegensatz zu eindimensionalen Landkarten, die Höhen und Tiefen lediglich durch Farbunterschiede herausstellen, verleihen die Satellitenbilder dem Weltatlas eine gewisse Plastizität und animieren damit den Betrachter zu gedanklichen Fernreisen. Die in einem Kurztext einfließenden Informationen entfachen zusätzlich das Fernweh, das sich unweigerlich beim Betrachten des Weltatlas einstellt. Nur verreisen ist schöner.

Dem Bertelsmann Lexikon Verlag ist mit "Atlantica - Der neue große Satelliten-Weltatlas" erneut ein exzellenter Coup gelungen. Wie in keinem anderen Kartenwerk stehen hier Anschaulichkeit, Brillanz und Wissen nebeneinander und beeindrucken den Betrachter mit beispiellosen Bildern, aufgenommen aus den Tiefen des Weltalls. Man bekommt einen Eindruck von der Schönheit des blauen Planeten, wie er sonst nur Astronauten vorbehalten ist. Da ist es umso schöner, dass man nicht extra ins Weltall fliegen muss, um die gesamte Welt zu visualisieren und in einzelnen Bildern festzuhalten. Das Einzige, was man tun muss, ist, von der bequemen Couch aufzustehen, zum Bücherregal zu gehen und den Satelliten-Weltatlas herauszunehmen. Oder man lässt ihn gleich auf dem Tisch liegen, denn selbst nach unzähligen Abenden des Betrachtens und Träumens kann man nicht genug davon haben. So schön kann die triste, graue Welt sein.

Susann Fleischer
19.04.2010

 
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Das Buch:

Glenn Riedel, Armin Sinnwell u.a.: Atlantica - Der neue große Satelliten-Weltatlas

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Gütersloh: Bertelsmann Lexikon Verlag in der wissenmedia GmbH 2009
516 S., € 78,00
ISBN: 978-3-577-07309-7

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