Romane
Einfach nur herrlich - nämlich herrlich schräg und äußerst amüsant zu lesen
Max Leif ist ein Überflieger, immer auf der Überholspur, immer ganz vorn. Doch jetzt wird er ausgebremst, vom Tod höchstpersönlich. Der holt sich seinen besten Freund, und Max weiß einfach: Er ist der Nächste. Schließlich hatte er bereits einen Herzinfarkt. Es ist lediglich eine Frage der Zeit, bis der nächste kommt und ihn ins Grab bringt. Und wenn es kein Herzinfarkt ist, dann eben die Tsetse-Seuche oder Magenkrebs oder AIDS oder, oder, oder. Eine Recherche im Internet bringt zahlreiche Krankheiten zutage, an denen Max leiden könnte. Die Beteuerungen seiner Hausärztin, dass er im Großen und Ganzen gesund sei, will Max nicht hören. Stattdessen zieht er eine Gastroskopie und eine Koloskopie vor. Dumm nur, dass beide Untersuchungen ohne Befund sind.
Kurzerhand verkauft Max seine Firma und verkriecht sich, mit der Decke über dem Kopf, den ganzen Tag über in sein Bett. Weder Freund Florian kann etwas tun noch seine russische Putzfrau Jekaterina. Von Exfreundin Claudia will Max schon gar nichts geraten bekommen. Sie ist ein hinterhältiges Biest, das ihm nach sechs Jahren Beziehung das Herz brach, als sie mit dem Gärtner ein heißes Stelldichein hatte und nicht mit ihm. Und dann ist da noch Maja, die in einem Café arbeitet und Max mit seinem täglichen Espresso versorgt. Dass sie nicht mehr als Erzieherin in einer Kita arbeitet, ist vor allem Max´ Schuld. Ehe Max stirbt, muss er endlich sein Gewissen erleichtern. Er muss die eine Sache regeln, die in keinem Testament erscheinen darf...
Witzig-spritzige Unterhaltung, die Leser von Sophie Kinsella und Co. ebenso restlos begeistert wie alle anderen - mit ihren Romanen sorgt Juliane Käppler für höchstamüsanten Lesespaß über viele, viele Stunden. Man liest die ersten Sätze von "Die sieben Tode des Max Leif" und schon ist es vorbei mit so etwas wie schlechte Laune und/oder Langeweile. Die deutsche Autorin versteht es, den Leser so glücklich zu machen wie nur wenige andere. Ihre Bücher sollte es eigentlich auf Rezept geben. Denn diese sind das perfekte Antidepressivum. Nicht einmal eine Laus auf der Leber hat eine Chance, sobald man mit dem Lesen erst einmal begonnen hat. Noch Tage später rennt man breitgrinsend wie ein Honigkuchenpferd durch die Welt und erfreut sich am Leben.
Von den Geschichten aus Juliane Käpplers Feder bekommt man einen ausgewachsenen Lachmuskelkater und ganz feuchte Augen. Denn diese scheinen getränkt zu sein mit jeder Menge Humor - und noch mehr Emotionen. Während der Lektüre von "Die sieben Tode des Max Leif" bekommt man schrecklich gute Laune. Damit aber nicht genug: Auch nach mehr als 350 Buchseiten scheint die Lesebegeisterung schier grenzenlos. Diese will so schnell kein Ende nehmen.
Susann Fleischer
08.02.2016