Romane
Ein Historienschmöker par excellence
Berlin anno 1314: Der Orden der Templer ist von päpstlicher Seite verboten und zerschlagen worden. Doch auch nach sieben Jahren gibt es immer noch Männer, die sich treu an die Regeln des Ordens halten. In Tempelhof sitzt einer dieser Männer. Thomas Lermond ahnt, dass eines der größten Geheimnisse der Templer in Gefahr ist. Also schickt er sieben Boten, um ein letztes Mal die über halb Europa zerstreuten Templer zusammenzurufen. Kein leichtes Unterfangen - insbesondere deshalb nicht, weil die Inquisition nach wie vor Jagd auf die letzten Tempelritter macht. Aber um die Welt zu retten, sind Lermond und seine Kameraden bereit, ihr Leben zu riskieren. Sollten nämlich ihre Feinde an ihr Geheimnis gelangen, wird nichts mehr so sein, wie es einmal war.
Nicht nur die Templer hören Lermonds Ruf, sondern außerdem die jüdische Ärztin Prisca. Deren Vater gehört ebenfalls dem Orden an. Doch eine Krankheit hindert ihn daran, sich wie die anderen auf dem Weg nach Berlin zu machen. Also tritt die junge Frau kurzerhand die Reise für ihn an. Was sie so fernab von Speyer noch alles erleben wird, hätte sich Prisca niemals träumen lassen. Und dann ist da noch Primus. Er dient dem Tempelritter Andreas Stüplin. Als Stüplin gefangen genommen wird, droht die Mission der Templer zu scheitern. Deren Aufgabe, ein uraltes Artefakt zu schützen, scheint plötzlich unmöglich. Zum Glück wissen Lermond und die anderen mit Prisca jemanden an ihrer Seite, der für die Zukunft der Welt sogar das eigene Leben aufs Spiel setzt ...
Kaum die ersten paar Sätze von "Die sieben Templer" gelesen, fühlt man sich wie auf Droge, nämlich ganz berauscht von Guido Dieckmanns Worten. Der deutsche Autor beweist auch mit seinem neuen Buch: Er hat es echt drauf. Er schreibt Geschichte(n), wie sie spannender definitiv nicht sein kann bzw. können. Während der Lektüre vergisst man alles um sich herum. Denn die Story ist ungemein fesselnd. Über viele, viele Stunden lang gibt man sich voll und ganz diesem Lesevergnügen hin. Dieckmann ist wahrlich ein Meister seines Fachs. Mit seinen Büchern sorgt er für Lesegenuss pur. Hier findet man zwischen zwei Buchdeckeln jede Menge Spannung und Emotionen, eben ganz großes Lesekino, von dem man sich wünscht, dass es niemals ein Ende finden möge.
Einen Roman aus Guido Dieckmanns Feder zu lesen, bedeutet weitaus mehr als nur gute Unterhaltung - dank diesen unternimmt man eine aufregende Reise in längst vergangene Zeiten. "Die sieben Templer" versetzt den Leser geradewegs zurück in die faszinierende Welt des Mittelalters. Ab der ersten Seite erliegt man dem Glauben, man befände sich tatsächlich im Jahre 1314 und mitten im Geschehen. Ein ähnlich gutes Leseerlebnis bekommt man nur noch mit den Werken von Martina André und einigen wenigen anderen in die Hand.
Susann Fleischer
11.01.2016