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Poesie , die das Herz berührt

Frieda Telling widmet ihr Leben ganz der Astrophysik und der Suche einer zweiten Erde. Um die Erziehung ihrer Tochter Aline hat sich hauptsächlich die Großmutter gekümmert, während Frieda tagein, tagaus ihrer Forschung nachging. Nun, Jahre später, steht Frieda mit 49 Jahren auf dem Höhepunkt ihrer akademischen Karriere. Privat hingegen steht nicht alles zum Besten. Frieda ist zwar verheiratet, aber Paul ist Professor in Berkeley, während sie in Heidelberg arbeitet. Die beiden sehen sich selten. Noch seltener allerdings sehen sich Mutter und Tochter. Umso größer ist bei Frieda die Freude, dass sie Aline schon bald wieder in ihre Arme schließen kann. Sie reist nach Berlin, um die Verlobung Alines mit Jan zu feiern. Doch dann kommt alles anders.

Aline läuft vor ein Auto und fällt ins Koma. Frieda wacht Tag und Nacht an Alines Bett und hofft, dass ihre Tochter endlich aufwacht. In diesen Stunden beschäftigt sie nur eine Frage: Warum? Allem Anschein nach hat das Geschenk von Friedas Mutter Aline völlig verstört: ein zerrissenes rotes Halstuch. Kann ein Stück Stoff so viel Macht haben? Gab es eine geheime Liebe im Leben von Friedas Mutter? Ihre Mutter kann Frieda nicht fragen. Diese leidet an Demenz. Also begibt sich Frieda auf Spurensuche. Ein altes Foto führt Frieda in die Vergangenheit - und zwar in das Jahr 1948. Damals geriet Henny in sowjetische Gefangenschaft. Im Lager Sachsenhausen lernte sie ihren späteren Mann kennen. Aber ihre wahre Liebe galt jemand anderem ...

Unterhaltung zum Niederknien - "Die Wahrscheinlichkeit des Glücks" von Gisa Klönne bietet alles, was ein Leser sich nur wünschen kann. Hier gibt es große Gefühle, die einem das Herz zu brechen drohen, und darüber hinaus fesselnde Spannung, die einen ab der ersten Seite packt und nicht mehr loslässt. Mit ihren Romanen macht die deutsche Autorin insbesondere Frauen das wundervollste Geschenk der Welt. Während der Lektüre vergießt man mehr als eine Träne, denn mehr Emotionen findet man in keinem anderen Buch. Solch ein Leseerlebnis darf man sich auf gar keinen Fall entgehen lassen. Es verführt zu einem noch nie dagewesenen Lesevergnügen. Man will nur noch eins: dass dieser Genuss niemals ein Ende haben möge.

Gisa Klönne braucht einen Vergleich mit Marc Levy, Cecelia Ahern oder Katherine Webb nicht zu scheuen. Ihre Geschichten zeugen von ganz hoher Schreibkunst und bedeuten (Lese-)Kino vom Feinsten - und noch mehr: Ihnen wohnt ein ganz besonderer Zauber inne. Auch "Die Wahrscheinlichkeit des Glücks" kann einfach niemand lange widerstehen. Hier erfährt man nämlich Literatur in ihrer schönsten Form. Seufz!

Susann Fleischer
08.12.2014

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