Romane

Die Auswandersaga geht weiter

Amerika im 19. Jahrhundert: Gisela und ihr Mann Walther wollen in der mexikanischen Provinz Tejas einen Neuanfang wagen. Dieser gestaltet sich allerdings schwieriger als gedacht. Sie sind umgeben von Gefahren. So bedrohen zum Beispiel die Komantschen, ein gefürchteter Indianerstamm, das Leben der beiden. Zum Glück bewahrt Walther bei ihrer ersten Begegnung einen kühlen Kopf. Sie sind dem Farmbesitzer durchaus zugetan und wollen mit ihm Handel betreiben. Walther kauft ihnen schließlich die junge Nizhoni ab. Sie soll das Überleben von Walthers Sohn Josef sichern. Gisela ist nicht in der Lage, ihr Baby zu stillen. Wenn kein Wunder geschieht, sterben der Junge und damit alle Hoffnungen Walthers auf eine Familie.

Nizhoni erwiest sich als wahrer Segen: Dank ihr gewinnt der kleine Josef den Kampf gegen den Tod. Mit Gisela verbindet sie schon bald eine tiefe Freundschaft, die sich auch in vielen Schwierigkeiten bewährt. Doch plötzlich findet der Frieden in Tejas ein jähes Ende, als Diktator Santa Ana das Land und die Einwohner in einen mörderischen Krieg verstrickt. Walther muss sich im Kampf beweisen, während Gisela, Josef und Nizhoni mit einem Mal vollkommen auf sich allein gestellt sind. Sie werden immer wieder von Soldaten überfallen, können diese aber jedes Mal erfolgreich vertreiben - bis zu dem Tag, als Santa Ana mit einer übermächtigen Armee näher rückt. Den Frauen bleibt nur die Flucht. Aber es gibt ein Problem: Gisela ist erneut schwanger!

Fesselnde Unterhaltung, der garantiert niemand widerstehen kann - Iny Lorentz schreibt Geschichten voller Spannung und großer Gefühle. Einen Roman wie "Der weiße Stern" zu lesen, ist ein unglaubliches Vergnügen. Bei der Lektüre vergisst man nach wenigen Seiten die Welt um sich herum und man fühlt sich ganz berauscht von Lorentz' Schreibkunst. Man wird unweigerlich in die Geschichte hineingezogen und träumt sich in die exotische Ferne. Diese Auswandersaga ist ein ganz großer Wurf. Sie verbreitet Abenteuerfeeling pur und lässt es auch an Emotionen nicht fehlen. Kein Wunder, dass man mit dem Lesen einfach nicht mehr aufhören kann, sobald man das Buch einmal zur Hand genommen hat. Die Story gleicht einer zarten Versuchung!

Es gibt keinen Zweifel: In Iny Lorentz' Romane wird Vergangenheit wieder lebendig. "Der weiße Stern" ist ein (Historien-)Schmöker der einsamen Spitzenklasse. Die deutsche Autorin schafft hier ein Erlebnis für alle Sinne. Ihre Worte sind die reinste Verführung - beinahe wie Poesie, die ins Herz dringt und es zu brechen droht. Eben Literatur, die jeden glücklich zu machen vermag.

Susann Fleischer
07.07.2014

 
Diese Rezension bookmarken:

Das Buch:

Iny Lorentz: Der weiße Stern

CMS_IMGTITLE[1]

München: Knaur Taschenbuch Verlag 2014
592 S., € 9,99
ISBN: 978-3-426-51170-1

Diesen Titel

Logo von Amazon.de: Diesen Titel können Sie über diesen Link bei Amazon bestellen.