Romane
Ein Leben - ein Abenteuer
In ganz W?rttemberg gibt es keinen schlimmeren R?uber aus Hannikel. ?berall, wo sein Name auftaucht, fangen die Menschen an zu zittern vor Angst. Jahre lang hat er Furcht und Schrecken verbreitet - bis zu jenem Tag, als er am 5. April 1786 mit dem Mord an einem herzoglich-w?rttembergischen Grenadier einen gro?en Fehler macht. Ab diesem Moment befindet sich Hannikel mit seinen loyalsten M?nnern auf der Flucht vor Jacob Sch?ffer. Was sich anh?rt wie eine erfundene Abenteuergeschichte, ist alles andere als ein reines Fantasieprodukt. Es ist harte Realit?t und historisch belegt. Was Ende des 18. Jahrhunderts im Schwarzwald und im Elsass genau geschah, erf?hrt man in "R?uberleben". Lukas Hartmann verleiht mit seinem Roman der Vergangenheit neues Leben und macht aus ihr eine spannende Lekt?re.
Hannikel ist ungef?hr 40, als er sich mitsamt seiner Sippe auf die Suche nach einem sicheren Ort macht. Ihm dicht auf den Fersen ist Jacob Sch?ffer. Der Oberamtmann von Sulz ist besessen von der Aufgabe, R?ubern und Zigeunern ein f?r allemal das Handwerk zu legen. Schreiber Wilhelm Grau ist stets hautnah dabei und h?lt f?r die Nachwelt seine Eindr?cke und Erlebnisse fest. Doch bei der Jagd auf die Hannikel-Bande kommen Grau erste Zweifel, ob der Feind tats?chlich so b?se ist, wie Sch?ffer ihn so gerne darstellt. Er sieht den Menschen und nicht den Verbrecher, der f?r einen Mord b??en soll. Insbesondere Hannikels elfj?hriger Sohn Dieterle hat es ihm angetan. Die Frage, ob nicht in jedem ein R?uber steckt, l?sst Grau nicht mehr los und st?rzt ihn einen gro?en Zwiespalt ...
Diese Leichtigkeit, mit der Lukas Hartmann seine Geschichten schreibt, verbunden mit emotionaler Tiefe und gro?er Sprachkraft macht jeden seiner Romane zu einem Hochgenuss, den sich kein Leser entgehen lassen sollte. Auch "R?uberleben" geh?rt zu der Sorte Buch, die an literarische Kunst erinnert und deshalb unglaublich gute Unterhaltung ?ber viele Stunden schenkt. Diese Geschichte ist ein Geschenk, das man unbedingt annehmen sollte, denn sonst verpasst man fesselnde Spannung und starke Gef?hle. Der Schweizer Schriftsteller ist ein Virtuose, der mit den Worten und der Fantasie spielt. Das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen: ein historischer Roman, der zu einem Vergn?gen f?r das Herz wird. Das gelingt nicht jedem - Hartmann hingegen mit einer Lockerheit, die den Leser ab der ersten Seite begeistert.
Susann Fleischer
27.02.2012