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Glück ist nicht käuflich - Das Ende einer (Familien-)Ära

Die Assmanns stehen wahrlich auf der Sonnenseite des Lebens: Das Familienvermögen beläuft sich inzwischen auf Millionen Euro, die Söhne des Firmeninhaber Heinrich Assmann haben ein überaus attraktives Äußeres und (nicht nur) bei Frauen haben sie mehr Erfolg als so manch anderer. Und doch überzieht ein dunkler Schatten ihre heile Welt, als ein Diamant von unschätzbarem Wert, die "Träne der Götter" gestohlen wird. Einer uralten, afrikanischen Weissagung zufolge, bringt der Edelstein seinem Besitzer stets Glück und Erfolg. Aber es gibt auch noch eine zweite Seite der Medaille, denn wer von ihm verlassen wird, der erfährt Leid und Kummer. Als Ludwig, der jüngste Spross der Assmanns, nach einer erlittenen Schmach durch den Vater den Diamanten entwendet, scheint sich ein Fluch auf die Familie zu legen.

Senior Heinrich erleidet eine Herzattacke und entkommt nur mit knapper Not den kalten Klauen des Todes, während seine Ehefrau Zita ein langgehütetes Geheimnis offenbart und alle damit in ein großes Unglück stürzt. Und auch der gemeine Dieb Ludwig ist vom Pech verfolgt, denn im fernen Afrika will ihm nichts mehr gelingen. Einzig Victor scheint von Fortuna begünstigt worden zu sein, denn er sieht ersten Vaterfreuden entgegen. Heinrich glaubt an die Weissagungen der afrikanischen Naturvölker und sieht seine Familie vor einem finsteren Abgrund stehen. Derweil nimmt Zita die Geschicke des einst erfolgreichen Unternehmens in die Hand und wagt den Kampf um das Glück ihrer Lieben, aber auch um das eigene.

Lange Zeit konnte Zita verheimlichen, dass sie in ihrer Ehe nicht das gefunden hat, wonach sie seit frühester Kindheit immer auf der Suche war: Zuneigung, Wärme, Geborgenheit. Stattdessen hat sie sich Heinrichs Herrschsucht gefügt und die eigenen Belange hintenangestellt. Darunter litt nicht nur ihr Herz, dem es nach Liebe dürstet, sondern auch ihr Selbstbewusstsein, das sie nun Stück für Stück zurückzuerobern gedenkt. Doch dafür muss sich Zita in ernsthafte Gefahr begeben, indem sie sich mitten in die schwarze Hölle Afrikas begibt und den Teufel in der Familie Assmann stellt. Fast scheint es schon zu spät für einen Neuanfang ...

"Die Tränen der Götter" ist der großartige Roman einer Erstklasse-Autorin, der mit seinen Worten ganz großes Kino direkt nach Hause bringt und den Leser phänomenal unterhält. Barbara Piazza macht aus einer opulenten Geschichte eine spannende Lektüre, in der das Gefühl eine ungeahnte Intensität erhält, sodass man nicht mehr die Finger von diesem Buch lassen kann. Dabei weiß die deutsche Autorin ihre Worte perfekt zu setzen, sodass man sich an Ort und Stelle des Geschehens glaubt - quasi ein bildreicher Blockbuster auf Papier gebannt. Dabei zeigt sich zugleich Piazzas wunderbares Talent, die Stimmungen wunderbar einzufangen und diese zum Leser zu transportieren. So gerät "Die Tränen der Götter" zu einem unterhaltsamen Kunstwerk, bei dem sich auch nach mehr als 500 Buchseiten keine Langeweile einstellen wird. Einfach Kurzweile gepaart mit Herz und Spannung.

Susann Fleischer
25.07.2011

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