Romane

Mäuschen spielen in der Star Street Nummer 66

In der Star Street in Dublin, im Haus mit der Nummer 66, d?rfen Freunde - oder besser gesagt: Freundinnen - der modernen, unterhaltenden Frauenlekt?re gemeinsam mit der Autorin Marian Keyes M?uschen spielen. Schauplatz ihres elften Romans ist ein Mehrfamilienhaus in der Dubliner Innenstadt, in dem vier Parteien wohnen, die von einer mysteri?sen Gestalt beobachtet werden. 

In der Beziehung zwischen Katie und Conall aus dem dritten Stock kriselt es. Katie f?hlt sich zu dem attraktiven G?rtner Fionn aus dem ersten Stock hingezogen, w?hrend Conall schon l?ngst Trost gesucht hat bei der toughen Taxifahrerin Lydia aus dem zweiten Stock. F?r die Frischverm?hlten Matt und Maeve aus dem Erdgeschoss sollte die Welt eigentlich noch rosarot aussehen, aber auch ihre Ehe steht kurz vor dem Aus. Dunkle Schatten aus der Vergangenheit legen sich ?ber ihre Beziehung und drohen das Vertrauen zu zerst?ren. 

Durch den mysteri?sen "Besucher" in der Star Street Nummer 66, der Einsichten in das Leben aller Bewohner erlangt, wird auch der Leser zum Voyeur, zum Lauscher an der Wand, der teilhat an den H?hen und Tiefen der so typischen Keyes-Charaktere. Die Bestimmung, der die geheimnisvolle Gestalt folgt, wird erst am Ende des Buches gel?ftet. Mit der Betitelung ihrer Kapitel folgt Keyes einem Countdown, der am 61. Tag beginnt und am letzten Tag fast im Minutentakt heruntergez?hlt wird, h?lt sie die Neugier ihrer Leserinnen aufrecht und beantwortet die offenen Fragen erst kurz vor Schluss. In einer schicksalhaften Nacht, in der alle Bewohner des Hauses zusammentreffen, findet der Roman seinen H?hepunkt. 

Auch wenn Marian Keyes eher f?r ihren beschwingten, leichten und humorvollen Stil bekannt ist, scheut sie nie, in ihren Romanen auch ernste Themen wie Alkoholismus, Drogenabh?ngigkeit und Missbrauch anzusprechen. Ihr neuester Roman ist da keine Ausnahme. Keyes, die selbst mit Depressionen und Alkoholabh?ngigkeit zu k?mpfen hatte, spricht dieses Mal das Thema Vergewaltigung an. Doch in altbew?hrter Keyes-Manier gelingt ihr auch in "Der hellste Stern am Himmel" wieder, Ernsthaftigkeit und Leichtigkeit perfekt zu verbinden. 

Vor 15 Jahren deb?tierte Marian Keyes mit "Wassermelone", hat seitdem weltweit 15 Millionen B?cher verkauft, wurde in 23 Sprachen ?bersetzt und gilt immer noch als die K?nigin der modernen Frauenliteratur. Auch nach etlichen Bestsellern ist ihr Stern keineswegs verblasst, sie leuchtet immer noch wie "Der hellste Stern am (Chick-Lit)-Himmel"! 

Sabine Mahnel 
06.09.2010

 
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Das Buch:

Marian Keyes: Der hellste Stern am Himmel. Aus dem Englischen von Susanne Höbel

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München: Heyne Verlag 2010
733 S., € 21,99
ISBN: 978-3-453-26595-0

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