Romane

Den Geheimnissen der Menschheit auf der Spur

Hat er wieder einen gef?hlsbetonten Liebesroman mit einem Schuss Phantastik geschrieben? Wird er mit seinem neuen Werk auf den Bestsellerlisten und in den Herzen der Leser landen? Das sind die typischen Fragen, die man sich bei Erscheinen eines neuen Romans von Marc Levy fragt. Bekannt wurde er mit "Solange du da bist" - einer herzerweichenden Liebesgeschichte, die von Mark Waters verfilmt wurde - und seitdem liefert er immer wieder Romane ab, die, was die Thematik und den Erfolg betreffen, sehr ?hnlich sind. Wer dachte, dass Levy mit "Kinder der Hoffnung" vor einigen Jahren zum ersten und letzten Mal sein gewohntes Genre verlassen w?rde, der wird ?berrascht sein, von seinem neuen Werk "Am ersten Tag" - einem Abenteuerroman - zu h?ren. 

Adrian ist Astrophysiker und erforscht in einer Sternwarte in der chilenischen Hochebene die Entstehung des Universums. Keira ist Arch?ologin und leitet Ausgrabungen in ?thiopien. Beide bewerben sich - zwecks Finanzierung ihrer Forschungen - f?r einen hoch dotierten Wissenschaftspreis. Bei der Preisverleihung kreuzen sich die Wege der beiden Forscher, die einige Jahre zuvor einen romantischen Sommer zusammen verbracht haben. 

Bis zu diesem Punkt k?nnte man durchaus zustimmen, dass sich die Geschichte wie eine Levy-typische Handlung anh?rt, deren Ende schon nach wenigen Seiten vorhersehbar ist. Doch weit gefehlt, denn Levy bringt dieses Mal noch einen ganz anderen Aspekt in die wohl konstruierte Handlung mit ein: Bei den Ausgrabungen in Afrika schenkt ein kleiner Junge Keira einen r?tselhaften Stein, dessen Geheimnis Adrian und Keira in einer rasanten und gef?hrlichen Irrfahrt um den gesamten Erdball zu entschl?sseln versuchen. Dass sich die beiden bei ihrem gemeinsamen Unterfangen auch wieder n?her kommen, ist in diesem Fall eher zweitrangig. 

Der Leser begleitet in "Am ersten Tag" zwei Menschen, die bei einer nicht ganz ungef?hrlichen Reise rund um den Globus nach dem Ursprung der Menschheit suchen. Die Antwort auf solch essentielle Fragen wie "Wie ist die Welt entstanden?" finden jedoch - soviel sei vorweggenommen - weder Adrian und Keira noch die Leser. Levys aktueller Coup ist als Zweiteiler geplant, der mit "Die erste Nacht" im November seine Fortsetzung finden wird. 

Von dem gewohnten Levy?schen Flair ist trotz Genrewechsels und des vorerst ausbleibenden Happy Ends eines geblieben: Seine Charaktere sind mutige Menschen, die es wagen zu tr?umen. Ein bisschen Indiana Jones, ein bisschen Dan Brown und trotzdem ganz viel Marc Levy verspricht das neueste Werk des Franzosen. 

Sabine Mahnel 
30.08.2010

 
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Das Buch:

Marc Levy: Am ersten Tag. Aus dem Französischen von Eliane Hagedorn und Bettina Runge

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München: Blanvalet Verlag 2010
478 S., € 17,99
ISBN: 978-3-7645-0373-4

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