Romane
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Maike Schäfer steht kurz vor dem berüchtigten 30. Geburtstag und ist alles andere als glücklich mit ihrem bisherigen Leben: Freund Gunnar hat sie wenige Tage zuvor Knall auf Fall verlassen, die Zulassung als Juristin ist nach dem vermasselten zweiten Staatsexamen passé und der Job im Solarium ist äußerst schlecht bezahlt. Zum Glück ist da noch Kiki, Maikes Cousine und Wohngenossin. In ihrer Tätigkeit als Coach weiß Kiki alles über die allmächtige Kraft des Universums. Alles, was man braucht, um glücklich zu sein, ist der Glaube an die eigenen Wünsche und eine weitgeöffnete Tür für das Universum. Jetzt muss sie nur noch Maike vom Gesetz der Anziehung überzeugen.
Dass bei diesem Anziehungsgesetz auch so einiges schiefgehen kann, erkennt Maike, als ein Schicksalsschlag ihr bisheriges Leben umkrempelt. Kiki stirbt eines Nachts an einem Aneurysma und hinterlässt eine verzweifelte Maike. Maike verkriecht sich in ihre Wohnung und würde am liebsten nie wieder in die harte Realität hinausgehen. Der muss sie sich dann aber früher stellen als gedacht, denn eines Tages steht Daniel Unverzagt vor ihrer Tür. Maike hat es versäumt, ihm abzusagen. Nun will er in einem Wochenendseminar lernen, spontan und intuitiv zu reagieren und seine Angestellten mitzureißen. Dumm nur, dass Maike nichts von Kikis Job versteht, aber auf die 600 Euro angewiesen ist, die Daniel ihr auf den Tisch legt. Es kommt, wie es kommen muss: Maike schlüpft in Kikis Rolle als Coach - mit ungeahnten Folgen.
Mit "Goldstück" beweist Anne Hertz zum wiederholten Male, dass romantische Frauenromane made in Germany durchaus mit den englischsprachigen Pendants in Konkurrenz treten können. Der Roman zeichnet sich wie seine Vorgänger "Trostpflaster", "Sternschnuppen" und "Glückskekse" durch eine gelungene Mischung aus amüsanten Episoden und herzerwärmender Story aus, die jede Leserin ab der ersten Seite gefangen nimmt. Beim Lesen fängt man an, wie ein kleines Kind von seinen größten Wünschen zu träumen und diese zur Realität werden zu lassen. Es bleibt nach dem Ende der Lektüre nicht aus, dass man sich rundum glücklich fühlt. Da können sich Sophie Kinsella und Co. noch eine Scheibe abschneiden.
Susann Fleischer
15.02.2010