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Gut versus Böse – der ewige Kampf Superheld gegen Superschurke

Laut dem US-amerikanischen Buchautor und Spieleentwickler Austin Grossman gibt es auf der Erde derzeit 1686 mit Superkräften ausgestattete Personen, die sich in zwei Kategorien aufteilen lassen: Da gibt es zum einen die Superhelden wie Superman, Spiderman, Batman und viele andere, die die Welt vor ihrem Untergang retten. Zum anderen gibt es als Gegengewicht die Superschurken, die die Weltherrschaft an sich reißen wollen. Von einem solchen erzählt Austin Grossmans etwas anderer Roman "Dr. Impossible schlägt zurück", der in zwei Erzählsträngen sowohl aus der Sicht des Superschurken Dr. Impossible als auch aus der Sicht der Superheldin Fatale erzählt.

Dem klügsten Kopf der Welt, Dr. Impossible, ist es gelungen aus einem Hochsicherheitsgefängnis zu fliehen, in dem er die letzten zwei Jahre verbracht hat. Seine neue Mission ist recht schnell klar: Er will die Weltherrschaft erringen! Um diesen Plan in die Realität umzusetzen, benötigt er allerdings unter anderem einen Spiegel, ein Buch, einen Juwel und eine Puppe. Da die Superhelden und die ganze Welt jedoch nach ihm fahnden, braucht er dringend die Hilfe von anderen Superschurken, in erster Linie von Baron Ether. Dieser zeigt sich gegenüber Dr. Impossible hilfsbereit, da er einen von ihm ersonnenen Plan, seinem jüngeren und ehrgeizigen Nachfolger Impossible überlässt. Der Leser erlebt in den Kapiteln um den Superschurken nicht nur die Umsetzung eines Plans, sondern erhält zusätzlich einen intimen Einblick in dessen Gefühlswelt. So zeigt sich, dass sich auch ein Bösewicht verlieben kann. Da muss man als Rezipient aufpassen, dass man nicht plötzlich Sympathien für Dr. Impossible entwickelt, obwohl dieser doch abgrundtief böse ist!

Mit der Cyborg-Frau Fatale wird dem Leser aber zugleich eine zweite Welt eröffnet, nämlich die der Superhelden, die in einem zweiten Erzählstrang und abwechselnd zu den Kapiteln um Dr. Impossible erzählt wird. Fatale hat infolge eines schrecklichen Unfalls einen Großteil ihrer Körperteile verloren. Neuartige Technik ermöglichte es den Chirurgen allerdings, Fatale am Leben zu erhalten, die verlorenen Teile durch Metall zu ersetzen und sie zur neuen Generation der Superhelden auszubilden. Erfolge im militärischen Dienst machen Damsel, die Anführerin der "Champions", einer Gruppe von Superhelden, die Dr. Impossible den Kampf angesagt haben, auf Fatale aufmerksam. Fatale wird als neues Mitglied in diese bunte Truppe aufgenommen und muss sich recht schnell beweisen. Dabei zeigt sich, dass es einen Unterschied macht, ob man gegen „normale“ Bankräuber und Diebe vorgeht oder gegen einen Superschurken. Der Leser erhält in diesen Kapiteln – ähnlich wie bei denen zu Dr. Impossible – einen Einblick in das Gefühls- und Seelenleben der jungen Fatale.

Nach vielen Seiten über die jeweiligen Protagonisten Dr. Impossible und die Cyborg-Frau Fatale, die Einblicke in deren Innerstes geben und eine Reise in die Vergangenheit darstellen, finden schließlich beide Handlungsstränge bei dem entscheidenden Kampf Gut gegen Böse zusammen. Dieser zeigt, dass nicht immer alles so ist, wie es ursprünglich scheint. Und bis zuletzt ist nicht klar, wer gewinnt: die Guten oder die Bösen?

Für Freunde der Superhelden-Comics ist dieser "Superhelden-Roman" sehr empfehlenswert. Mit Witz und Esprit geht Austin Grossman daran, ein etwas anderes Bild der Superhelden (und Superschurken) zu zeichnen. Ein Großteil nimmt dabei nicht etwa der Welteroberungsplan von Dr. Impossible ein, sondern das Seelenleben der unterschiedlichen Figuren und die Rückblicke in deren Vergangenheit, die die spätere Vorgehensweise nachvollziehbar machen. Dadurch wird dem Leser die Möglichkeit gegeben, zu erkennen, dass es sich bei den Menschen mit ihren Superkräften um nichts anderes handelt als um ganz normale Menschen, die Ängste, Sorgen, Bedürfnisse und letztendlich (verletzbare) Gefühle haben. Der finale Kampf "Gut gegen Böse" ist ein krönender und spannender Abschluss dieses Romans, sodass es einfach nur Spaß macht, das Buch zu lesen. Doch Vorsicht: Man sollte nicht alles zu ernst nehmen!

Susann Fleischer
18.05.2009

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