Romane
Traumpaar mit Geheimnissen
Neun Jahre sind eine lange Zeit. Paul kommt es wie ein ganzes Leben vor, denn neun Jahre ist es her, dass seine große Liebe, seine erste und einzige Liebe, aus seinem Leben verschwunden ist. Nele und Paul sind zusammen aufgewachsen, haben das Leben, sich selbst und ihre Liebe gemeinsam erforscht. Doch dann wurde Nele das ländliche Leben zu eng, sie musste raus in die große, weite Welt. Paul entschließt sich schweren Herzens, sie ziehen zu lassen, bei seiner behinderten Mutter zu bleiben und sein Leben als Dorfpolizist im Innendienst zu fristen.
Seither konnten ihn kein One-Night-Stand und keine Liebschaft aus seiner Trauer um die verlorene Liebe retten. Neun Jahre nachdem Nele als Model noch Amerika gegangen ist, kehrt sie nun in die Heimat zurück. Für Paul bricht eine neue Zeitrechnung an, und obwohl er weiß, dass Nele nur kurz bleiben und das Haus ihrer Eltern verkaufen will, ist er so glücklich wie seit Jahren nicht mehr. Alles scheint bestens zu laufen, bis Nele seltsame Ausfälle hat, aggressiv wird und allem Anschein nach, eine Vergangenheit mit sich herumträgt, von der Paul nichts weiß.
Michel Birbæk, der mit seinen Romanen „Wenn das Leben ein Strand ist, sind Frauen das mehr“, „Was mich fertig macht, ist nicht das Leben, sondern die Tage dazwischen“ und „Beziehungswaise“ bekannt wurde, legt mit „Nele & Paul“ wieder einen Roman vor, der alle wichtigen Zutaten für eine unterhaltsame und fesselnde Lektüre enthält: Emotionen, Humor und Spannung. Pauls Liebe zu Nele ist mit der nötigen Portion an Klischees weder zu kitschig, noch zu oberflächlich dargestellt, und mit Figuren wie Pauls bestem Freund und Polizeikollegen Rokko und dem wie ein Känguru hüpfender Hund November ist für eine ordentlich Prise Humor gesorgt. Den Spannungsaufbau gestaltet Birbæk schon von der ersten Seite an dadurch, dass er die Kapitel wie bei einem Countdown von zehn auf null rückwärts zählt – die Neugier auf ein furioses Finale ist also von Anfang an geweckt, und der Leser wird am Ende keinesfalls enttäuscht!
Sabine Mahnel
16.02.2009