Romane

Überraschend, originell und einfach nur grandios - Fantasy, die ebenso amüsanten wie auch spannenden Lesespaß macht

Einst waren Drachen die Herrscher der Erde und die Könige der Lüfte, aber das ist lange vorbei. Vern, ehemals unter dem Namen Lord Highfire verehrt und gefürchtet, ist der Letzte seiner Art. Desillusioniert und deprimiert hat er sich in die Sümpfe Louisianas zurückgezogen, wo er, von den Menschen unbemerkt, seine Tage mit Wodka und schlechten TV-Serien verbringt. Seine selbstgewählte Einsamkeit gerät jedoch in Gefahr, als eines Tages der vierzehnjährige Halbwaise Squib Moreau in Verns Versteck stolpert. Squibs Schicksal scheint besiegelt, denn Vern hat alles andere als eine gute Meinung von den Menschen. Doch das Glück steht auf Squibs Seite, jedenfalls noch. Der Junge kann entkommen. Nur um kurz darauf als Kurier für Vern zu arbeiten. Nur ein Problem von vielen, aber neben einen korrupten Cop das wohl schlimmste, oder?!

Fortuna hat manchmal schon einen seltsamen Humor. Squib mag zwar "sumpfig" sein, aber seine Absichten sind (im Allgemeinen) gut: Er möchte seiner Mutter Elodie wirklich ein guter, finanziell unterstützender Sohn sein. Aber manchmal steht das Leben im Weg - zum Beispiel, als Fake Daddy sie verließ und eine Menge Schulden hinterließ, oder als Constable Regence Hooke dachte, die hübsche Elodie Moreau sei genau das richtige Mädchen für ihn. Doch Squib steht ihm im Wege. Dass der Zeuge wird, als Hooke jemanden erschießt, ist guter Rat teuer. Vern scheint die letzte Rettung. Doch der will von Aquibs Sorgen nichts wissen, zumindest noch nicht. Vern hat schließlich genug mit sich zu tun. Und da sind zu allem Überfluss auch noch seine Selbstmordpläne. Man könnte meinen, es könnte nicht mehr schlimmer kommen. Kann es aber!

Gerade als der grummelige Vern beginnt, sich mit der Situation mehr schlecht als recht zu arrangieren und sich mit Squibs Anwesenheit in seinem Leben abzufinden, wird dieser von Hooke entführt und ausgerechnet der Mafia übergeben. Die hat mit dem Jungen noch eine Rechnung zu begleichen. Vern, der plötzlich wieder einen Sinn in seinem Dasein sieht, beschließt, dass es an der Zeit ist, den Menschen eine Lektion zu erteilen. Schließlich ist er immer noch der mächtigste Drachenlord, den es je gegeben hat ...

Fantasy, die erfrischend anders ist als alles sonst im Bücherregal - es gibt nur wenige Autoren, die den Leser ähnlich schwindelig schreiben wie Eoin Colfer. Seine Romane bringen die Augen von Kindern, aber auch von Erwachsenen zum Leuchten. Jeder einzelne ist absolut Fun-tastisch, aufregend und einfallsreich wie nichts anderes. Kaum "Highfire - König der Lüfte" aufgeschlagen, fühlt man sich ob Colfers schriftstellerisches Können ganz high. Dieses ist besser als jede Droge, haut einen glatt um! Knapp 450 Seiten lang fühlt man sich regelrecht berauscht, und bekommt von der Welt um sich herum nichts mehr mit. Man würde es nicht einmal merken, wenn eine Bombe neben einem explodiert. Ohne jeden Zweifel: Die Geschichten des irischen Bestsellerautors gehören auf der Favoritenliste weit nach oben, mindestens in die Top Ten!

"Highfire - König der Lüfte": so feurig wie "Eragon", so herrlich abgedreht-phantastisch wie ein Scheibenwelt-Roman und mit dem Abenteuerfeeling von Huckleberry Finn - kurzum: die reinste Wundertüte mit Überraschungen auf (fast) jeder Seite. Bei solch einer amüsanten Lektüre überschlägt man sich vor lauter Begeisterung. Hier kennt der Lesespaß keinerlei Grenzen. Mit seinen Geschichten beendet Autor Eoin Colfer jede Art von Langeweile ab dem ersten Satz. Diese sind ein Hit für Leser jeden Alters, einfach unschlagbar genialst!

Susann Fleischer 
14.06.2021

 
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Das Buch:

Eoin Colfer: Highfire - König der Lüfte. Aus dem Englischen von Marcel Aubron-Bülles

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München: Heyne Verlag 2021 448 S., € 16,99 ISBN: 978-3-453-32078-9

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