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Literatur, die einen noch mehr berauscht als Drogen

Will man einen ganz besonderen Genuss erfahren, muss man unbedingt zu einem Buch von Elena Ferrante greifen. Die Neapolitanische Saga ist ein Geschenk, das man hüten sollte wie den wertvollsten Schatz in seinem Leben. Zwischen zwei Buchdeckeln findet man hier eine Lektüre mit der berauschenden Wirkung von Drogen. Man fühlt sich ganz high. Kaum "Meine geniale Freundin", "Die Geschichte eines neuen Namens", "Die Geschichte der getrennten Wege" und/oder "Die Geschichte des verlorenen Kindes" aufgeschlagen, scheint die Zeit stillzustehen. Denn für viele, viele Stunden lang zählt einzig und allein dieses Vergnügen. Es ist das Beste vom Besten im Bücherregal. Und während einem pure Lesefreude durchströmt und das Herz jubiliert, hat man ob all der Emotionen Tränen in den Augen. Das hat Seltenheitswert!

Die Geschichte der lebenslangen Freundschaft zwischen Lila und Elena begeisterte Millionen. Als Kinder begegnen sich die beiden zum ersten Mal im Neapel der 1950er Jahre. Sehr bald gehen sie getrennte Wege. Jede für sich erlebt Liebe, Arbeit, Ehe, Mutterschaft, die Umwälzungen im Land, das Vergehen der Jahre, und doch bleiben sie zeit ihres Lebens unmissverständlich aufeinander bezogen. Bis die eine spurlos verschwindet und der anderen nichts bleibt, als dagegen anzuschreiben: Elena Ferrantes Neapolitanische Saga beginnt. Vier Bände, ein literarisches Ereignis, jetzt im Schuber zum großartigen Preis.

Zum Inhalt:

Lila und Elena wachsen im Neapel der fünfziger Jahre auf, in einem armen Viertel, derbes Fluchen auf den Straßen, Familien, die sich seit Generationen befehden, das Silvesterfeuerwerk artet in eine Schießerei aus. Hier gehen sie in die Schule - die unangepasste, draufgängerische Schustertochter Lila und die schüchterne, beflissene Elena, Tochter eines Pförtners, beide darum wetteifernd, besser zu sein als die andere. Bis Lilas Vater seine noch junge Tochter zwingt, dauerhaft in der Schusterei mitzuarbeiten, und Elena mit dem bohrenden Verdacht zurückbleibt, eine Gelegenheit zu nutzen, die eigentlich ihrer Freundin zugestanden hätte.

Ihre Wege trennen sich, die eine geht fort und studiert und wird Schriftstellerin, die andere wird Neapel nie verlassen, und trotzdem bleiben Elena und Lila sich nahe, sie begleiten einander durch erste Liebesaffären, Ehen, die Erfahrung von Mutterschaft, durch Jahre der Arbeit und Episoden politischer Bewusstwerdung, zwei eigensinnige, unnachgiebige Frauen, die sich nicht zuletzt gegen die Zumutungen einer brutalen, von Männern beherrschten Welt behaupten müssen.

Sie bleiben einander nahe, aber es ist stets eine zwiespältige Nähe: aus Befremden und Zuneigung, aus Rivalität und Innigkeit, aus Missgunst und etwas, das größer und stiller ist als Lieben. Liegt hier das Geheimnis von Lilas Verschwinden?

Ein Weltbestseller von solcher Grandiosität, dass es einen glatt vom Hocker haut

Unterhaltung mit ungeheurer Sogkraft - was Elena Ferrante schreibt, fesselt von der ersten bis zur letzten Seite. Das schriftstellerische Können der Italienerin ist einfach nur überwältigend, macht so schwindelig wie nichts anderes. Ihre Neapolitanische Saga ist DAS Highlight unter den Neuerscheinungen der letzten Jahre. Ob solch schönstem Gefühlskino verschlägt es einem den Atem, außerdem die Sprache. Echt zum Niederknien genial! Gleich ab den ersten Sätzen von "Meine geniale Freundin", "Die Geschichte eines neuen Namens", "Die Geschichte der getrennten Wege" und "Die Geschichte des verlorenen Kindes" verliert man sich mit allen Sinnen in der Handlung und bekommt so von der Welt um sich herum nichts mehr mit. Denn Ferrante beherrscht die Erzählkunst auf höchstem Niveau. Absolut grandios!

Für die Literatur gibt es keinen größeren Glücksfall als Elena Ferrantes Romane. Diese sind absolut grandios geschrieben, und das vom ersten bis zum letzten Satz. Etwas Besseres findet man kaum im Bücherregal. Die Neapolitanische Saga gehört zu den aufregendsten, mitreißendsten, betörendsten Lektüreerlebnissen, die man als Leser haben kann. Jeder Band dieser Tetralogie zeugt von meisterhafter Kunstfertigkeit und beweist, die Autorin ist ein Ausnahmetalent, das seinesgleichen sucht. Ferrante übertrifft sie alle!

Susann Fleischer
26.04.2021

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