Romane

Ein Lektüreerlebnis von größter, schönster Seltenheit im Bücherregal

New York im Juni 2019: Nach zwölf Ehejahren haben Liv Kent und ihr Mann sich getrennt. Nun versucht sie verzweifelt einen Neuanfang. Doch der gerät in Vergessenheit, als Livs Grandma vor ihrer Tür steht. Nur wenige Stunden später sitzen Liv und Edith in einem Flugzeug nach Paris. Und von dort geht es weiter nach Reims, einer Stadt in der Champagne im Nordosten Frankreichs, etwa 130 Kilometer von der Hauptstadt entfernt. Vom Weingut Chauveau fühlt Liv sich wie magisch angezogen - auch, weil sie spürt, dass ihre Großmutter nicht zufällig hierher wollte. Mithilfe des sympathischen Anwalts Julien Cohn beginnt Liv, die Geschichte des Weinguts zu erforschen. Ihre Recherchen führen sie zurück in die dunkelste Zeit des Zweiten Weltkriegs, zu einer Geschichte von Liebe und Verrat und der Hoffnung auf Vergebung.

1940: Inés ist glücklich. In dem Weinbauern Michel Chauveau glaubt sie ihre große Liebe gefunden zu haben. Doch das Glück ist nur von kurzer Dauer. Mit der Besatzung Frankreichs durch die Deutschen beginnt auch für Inés eine schwere Zeit. Michel scheint sich nicht mehr für sie zu interessieren. Für ihn zählt einzig die Arbeit. Und so sucht Inés schließlich Zerstreuung, vielmehr noch Zuneigung in den Armen eines anderen Mannes. Als Inés herausfindet, dass ihr Gatte Flüchtlinge und Waffen für die Résistance versteckt, ist auch sie gezwungen, eine Seite zu wählen. Inés schließt sich dem Widerstand an und begeht einen schrecklichen Fehler mit Folgen für alle auf dem Weingut. Nicht nur Inés' Leben steht plötzlich auf dem Spiel, sondern auch das des Kellermeisters Théo und dessen schwangeren Frau ...

Unterhaltung, die zugleich unfassbar glücklich, aber auch sehr, sehr traurig macht - "Das letzte Licht des Tages" ist eine Geschichte, die noch lange im Herzen des Lesers nachhallt, die ihn nicht mehr so bald loslässt, denn diese erzählt in bildgewaltiger Sprache, aber auch zärtlichen Worten vom wohl dunkelsten Kapitel in den Weltannalen. Autorin Kristin Harmel begeistert mit ihrer Schreibe, die den Rezipienten unmittelbar ins Geschehen zieht. Hier ist man während der Lektüre mittendrin statt nur dabei. Die Bücher der US-Amerikanerin schlagen Frauen ab der ersten Seite vollkommen in den Bann. Auch das vorliegende besitzt eine enorme Anziehungskraft. Sich dieser zu entziehen, ist geradezu unmöglich. Harmel ist wahrlich ein schriftstellerisches Ausnahmetalent. Ihr Können begeistert mehr als alles andere.

Es gibt nur wenige Schriftstellerinnen vom Schreibkönnen einer Kristin Harmel. Ihre Romane sind allesamt und sonders unvergleichlich grandiose Meisterwerke der Erzählkunst. Von deren Lektüre wird dem Leser, der Leserin ganz schwindelig. Denn zwischen zwei Buchdeckeln stecken Emotionen pur, außerdem fesselndste Spannung und historische Authentizität. "Das letzte Licht des Tages" bedeutet Literatur der betörend-schönsten Sorte. Die Story berührt das Herz und lässt kein Auge lange trocken. Hier erfährt man Gefühlskino wie aus der Feder einer Kristin Hannah. Absolut berauschend vom ersten bis zum letzten Satz. Was für ein Genuss!

Susann Fleischer 
21.12.2020

 
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Das Buch:

Kristin Harmel: Das letzte Licht des Tages. Aus dem Amerikanischen von Veronika Dünninger

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München: Knaur Verlag 2020 384 S., € 14,99 ISBN: 978-3-426-22712-1

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