Romane

Eine turbulente, herrlichst schräge (Liebes-)Komödie, die Frauen noch breiter als ein Honigkuchenpferd zum Grinsen bringt

Seit seine Frau Elinor von einem aus dem Fenster fliegenden Weihnachtsbaum erschlagen wurde, geht David Sapper ganz in seinem Beruf als Gerichtsmediziner auf und kümmert sich um seinen exzentrischen Vater. Gelegentliche Rendezvous-Versuche scheitern an Davids Schüchternheit. Bis er sich Hals über Kopf in die Scheidungsanwältin Selma verliebt. Endlich scheint für David der Himmel wieder voller rosaroter Geigen zu hängen. Elinor Sapper allerdings droht wegen Davids Glück die Krise zu kriegen. Eifersüchtig wacht sie als Geist über ihren Mann, ohne Rücksicht auf Verluste. Elinor ist fest entschlossen, Davids Beziehung mit Selma zu torpedieren. Wie praktisch, dass Davids Putzfrau, ihrerseits Medium, sich mehr oder weniger freiwillig bereit erklärt zu helfen.

Gemeinsam, so jedenfalls glaubt Elinor noch, müsste sich das Schicksal doch beeinflussen lassen. Oder auch nicht?! Sophie, genannt Pi, empfiehlt Elinor nur, endlich loszulassen. Die jedoch denkt überhaupt nicht daran. Unter Androhung, dass es in Pis Wohnung schon bald vor Geistern nur so wimmeln könnte, stürzt sich die junge Frau in die Mission "Liebestöter". So verteilt sie vor Selmas erstem Besuch bei David fleißig Kondome und versteckt Schmuddelvideos unter dem Bett. Der Plan trägt Früchte: Das Paar trennt sich, kaum dass die beiden zueinander gefunden haben. Dummerweise, und beinahe zu spät, merkt Elinor, dass ihre Missgunst sie noch in die Hölle führen wird. Also muss dringend ein neuer Plan her. Der aber droht David ins Grab zu bringen ...

(Frauen-)Literatur, die so turbulent ist, dass man ab der ersten Seite glatt von der Couch plumpst - dank Susanna Mewe kommt ganz viel amüsantester Lesespaß in die Wohnung. Ihre Romane machen ab der ersten Seite Schluss mit Langeweile und verjagen die kleinste, aber auch größte Laus von der Leber. "Das Jenseits kann mich mal" ist eine herrlichst schräge Liebeskomödie, die Frauen noch breiter als ein Honigkuchenpferd grinsen lässt. Bei so viel spritzigstem Wortwitz kriegt man sich gar nicht mehr ein. Die deutsche Autorin bringt den Leser zum Strahlen. Denn ihre Bücher machen so glücklich wie kaum etwas anderes. Und das Herz vollführt wilde Freudenhüpfer, hoch und höher. Von diesen wird einem ganz beschwipst, als hätte man mehrere Gläser Sekt auf ex getrunken.

Ohne die Geschichten aus Susanna Mewes Feder wären viele Nachmittage, Abende und Wochenenden ziemlich öde, trist und grau. Während deren Lektüre wird einem ganz schwindelig vor lauter schönstem Leseglück sowie -begeisterung. Diese bewegen Herz und Zwerchfell über alle Maßen. Nach nur wenigen Sätzen von "Das Jenseits kann mich mal" bekommt man ganz feuchte Augen und außerdem einen schlimmen Lachmuskelkater. Denn zwischen zwei Buchdeckeln steckt Unterhaltung voller Emotionen - und noch mehr Humor. Da hat man noch Tage nach dem Weglegen beste Laune.

Susann Fleischer 
29.04.2019

 
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Das Buch:

Susanna Mewe: Das Jenseits kann mich mal

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München: dtv 2019 304 S., € 14,90 ISBN: 978-3-423-26207-1

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