Romane
Historienkino der internationalen Spitzenklasse
Winter/Frühjahr 1147: Hungersnot und Weltuntergangspropheten sorgen in deutschen Landen für Verzweiflung. Die Adelshäuser rüsten für zwei Kreuzzüge. Unter König Konrad wollen Zehntausende ins Heilige Land, während die östlichen Fürsten planen, mit ihrem "Wendenkreuzzug" slawische Gebiete an Elbe, Havel und Küste zu erobern. Bevor sie aufbrechen, werden strategische Ehen geschlossen. Friedrich von Staufen, der Neffe des Königs und künftige Barbarossa, heiratet die von ihm ungeliebte Adela von Vohburg; der Meißner Markgrafensohn Dietrich eine gefühlskalte polnische Herzogstochter. Fast alle Männer ziehen in den Krieg. Die Frauen derweil, unter ihnen Gunda, die junge Herrin von Plötzkau, müssen allein mit Hungersnot, Missernten und Angriffen von Gesetzlosen fertig werden.
Auf dem Weg ins Heilige Land macht sich der junge Friedrich einen Namen als militärischer Anführer. Doch der Kreuzzug scheitert katastrophal. Nur wenige kehren heim. Zu diesen gehört Konrad von Staufen. Bei seiner Rückkehr sieht sich der schwer erkrankte König einer bedrohlich erstarkten Allianz seiner Feinde gegenüber: Die nie erloschenen Machtkämpfe entflammen von neuem. Konrad stirbt wenige Tage vor der Wahl und Krönung seines erst achtjährigen Sohnes zum Mitregenten. Das ist der Moment, in dem Friedrich von Staufen entschlossen nach der Krone greift. Er will das Reich umgestalten - und eine neue Frau, eine bessere Partie als Adela. Friedrich hat an seinem Hof mehr als einen schweren Kampf auszufechten. Denn nicht jeder glaubt, dass er als Regent geeignet ist ...
Ein Meisterwerk der Erzählkunst - die Bücher aus Sabine Eberts Feder sind nur schwer zu übertreffen. In der "Schwert und Krone"-Trilogie steckt Literatur auf höchstem Niveau. Ab dem ersten Satz von "Der junge Falke" haut es einen glatt um. Denn die Story zeugt von gnadenlos fesselnder Spannung und noch mehr Emotionen. Solch ein Historienschmöker raubt einem die Sprache und außerdem den Atem. Die Autorin schreibt einen Bestsellerhit nach dem anderen. Dramatische Schicksale, verbürgte Geschichte - dass keine deutsche Historie so mitreißend und kenntnisreich erzählen kann wie Ebert, beweist sie nun erneut. Hier werden längst vergangene Zeiten wieder lebendig, und das so fulminant, dass nichts oder niemand an diese Leistung heranreicht. Grandioserer Lesegenuss geht nicht!
Nur die wenigsten deutschen Schriftsteller können es mit einem Ken Follett aufnehmen. Sabine Ebert ist definitiv und ohne jeden Zweifel eine von diesen. Ihre Romane bedeuten ein unvergleichliches Historienerlebnis über viele, viele Stunden lang. Mit "Schwert und Krone" ist ihr einmal mehr ein Mittelalter-Epos gelungen, das den Leser vollkommen gefangen nimmt. Band zwei, "Der junge Falke", übertrifft sogar noch "Meister der Täuschung". Brillanteres Historienkino kriegt man nur seltenst in die Hände.
Susann Fleischer
27.11.2017