Romane
Ein Historienepos , das den Leser vom ersten bis zum letzten Satz restlos gefangen nimmt
Burg Allersheim, 1679: Johanna wächst als Tochter eines wohlhabenden Reichsgrafen auf. Nach dem Tod ihres Vaters soll die junge Frau mit Kunz von Gunzberg zwangsverheiratet werden. Denn ihre Stiefmutter hat es auf das Vermögen des Verstorbenen abgesehen. Johanna und ihren Bruder Karl versucht sie durch ein gefälschtes Testament um ihr Erbe zu bringen. Doch es kommt anders: Die Geschwister fliehen nach Polen. Dort lebt die Familie mütterlicherseits. Von ihrem Großvater erhoffen sich Johanna und Karl Unterstützung gegen Genoveva und ihre Pläne. Auf ihrer Reise gibt sich Johanna als Mann aus. Als Jan und Karol Wyborski finden sie Unterschlupf bei Adam Osmanski, einem entfernten Cousin und Festungskommandanten in Polen, der die Geschwister allerdings nicht freundlich willkommen heißt.
Nicht ahnend, dass Adam über ihre Identität Bescheid weiß, beschließt Johanna, ihre Tarnung aufrechtzuerhalten. Adam spielt ihr Spiel mit, bewundert er doch widerwillig den Mut der jungen Frau. Plötzlich ergeht der Befehl an alle Männer der Festung, sich dem königlichen Heer anzuschließen, denn die Truppen des Osmanischen Reiches ziehen gegen Wien - zu spät für Johanna, ihr Geheimnis aufzudecken. Johanna muss sich ihren Platz im Leben und ihr Glück unter widrigsten Umständen erkämpfen. Gemeinsam mit ihrem Bruder wird sie zum "Ritter" ausgebildet und erreicht sogar viel Ansehen unter den Männern der Truppe ihres Cousins. Sie bringt es zu großem Ruhm auf dem Schlachtfeld. Der Krieg gegen die Türken und Tataren verlangt Johanna viel ab. Aber nicht so sehr wie ihre Gefühle für Adam.
Anfangs, bei ihrem ersten Treffen und noch einige Wochen/Monate später, befindet Johanna ihren Verwandten für arrogant und äußerst unsympathisch. Doch im Laufe der Türkenkriege kommen sich die beiden näher. Johanna verliebt sich schließlich sogar in Adam. Aber sie wagt es nicht, ihre Empfindungen zu ihm zu offenbaren. Glaubt sie doch, dass er sie für einen Mann hält. Ihre Liebe würde ein Tabu brechen und die beiden ins Unglück stürzen. Johanna steht vor der wohl schwersten Prüfung ihres Lebens, und droht schon bald an dieser zu scheitern ...
Brillantestes Historienkino zwischen zwei Buchdeckeln - Iny Lorentz fesselt wie kaum jemand sonst ihre Leser an ein Buch. Es gibt definitiv und ohne jeden Zweifel niemanden, der es mit dem Bestseller-Autorenpaar aufnehmen könnte. Was man mit "Die Widerspenstige" in die Hände kriegt, stellt alles andere glatt in den Schatten. Und es raubt einem außerdem über viele, viele Stunden lang die Sprache und den Atem. Die Story gehört zu den absoluten Highlights in jedem Bücherregal. Diese ist so genial geschrieben, dass es einen nach nur wenigen Sätzen so was von umhaut. Die deutsche Schriftstellerin beweist einmal mehr, dass sie die Beste unter unseren Historienladys ist. Dank ihrer Werke unternimmt man eine spannende, unvergleichliche Reise in vergangene Zeiten. Es gibt nichts Besseres!
Wow, die Romane von Iny Lorentz bedeuten ein Historienerlebnis der einsamsten Spitzenklasse. "Die Widerspenstige" auch nur für eine Lesesekunde wegzulegen, ist schier unmöglich. Denn hier findet man Emotionen in geballter Form. Während der Lektüre glaubt man sich tatsächlich im 17. Jahrhundert und an Johannas Seite all ihre Abenteuer mitzuerleben. Lorentz hat es echt drauf. Sie schreibt so unfassbar gut und schön, dass man es kaum glauben kann. Tage- und nächtelang zählt nichts anderes als das vorliegende Buch.
Susann Fleischer
06.11.2017