Krimis & Thriller

Der neue Geniestreich von Robert Galbraith alias J.K. Rowling

Robin Ellacott freut sich jeden Morgen aufs Neue, wenn sie sich auf dem Weg zur Arbeit macht. Zwar verdient sie als "Sekretärin" bei Privatdetektiv Cormoran Strike nicht sonderlich viel, aber immerhin macht der Job Spaß, zumindest bis jemand Robin ein abgetrenntes Frauenbein schickt. Wer ist zu solch einer Grausamkeit fähig? Strike fallen vier Menschen aus seiner Vergangenheit ein, die allen Grund haben, ihn zu hassen. Während die Polizei sich auf den einen Verdächtigen konzentriert, der für Strike immer weniger als Täter infrage kommt, nehmen er und Robin die Dinge selbst in die Hand und wagen sich vor in die düsteren und verstörenden Welten der drei anderen Männer. Da ist Noel Brockbank, dessen letzte Begegnung mit Strike einen Schädelbasisbruch nach sich zog. Donald Laing hat Strike eine zehnjährige Haftstrafe zu verdanken. Nicht zu vergessen Jeff Whittaker.

Strike macht Whittaker für den Tod seiner Mutter verantwortlich. Noch immer denkt er mit Hass an den Mann, der sein Leben einst ruinierte. Schon bald ist Strike davon überzeugt, dass nur Whittaker ihm das Bein geschickt haben kann. Allerdings gibt es keinerlei Hinweis, wo sich Whittaker derzeit aufhält. Und auch Brockbank und Laing scheinen wie vom Erdboden verschluckt. Niemand weiß, wo sie stecken. Egal, welcher Spur Strike und Robin folgen - jede führt in eine Sackgasse. Doch Strike ist nicht umsonst bekannt für seine Hartnäckigkeit. Er gibt niemals auf. Selbst wenn der Fall noch so hoffnungslos ist. Und da auf die Polizei nun wirklich kein Verlass ist, bleibt Strike wohl oder übel nichts anderes übrig, als sich selbst in Gefahr zu bringen. Er muss dem Mörder das Handwerk legen, ungeachtet dessen, dass er sein eigenes Leben und das von Robin aufs Spiel setzt ...

Fans von Sherlock Holmes, Hercule Poirot und Co. kommen um die Bücher von Robert Galbraith nicht herum. Diese sind Pflicht für jeden Krimileser. Kein Wunder, denn zwischen zwei Buchdeckeln findet man Spannung von der mörderischsten Sorte - und darüber hinaus gnadenlos fesselnde Unterhaltung über viele, viele Stunden. "Die Ernte des Bösen" ist nichts für schwache Nerven. Ab der ersten Seite geht es hier ordentlich zur Sache. Also besser noch einmal tief Luft holen, bevor man mit der Lektüre beginnt. Denn kaum die ersten Sätze gelesen, vergisst man das Atmen und auch alles andere. Nicht einmal von der Welt um sich herum bekommt man noch etwas mit bei so viel gutem Lesespaß. Galbraith läuft zur Höchstform auf! Dieser Band ist sogar noch besser als "Der Ruf des Kuckucks" und "Der Seidenspinner". In welche (dunklen) Sphären wird diese Serie wohl noch führen?!

Cormoran Strike und Robin Ellacott - seit Holmes und Dr. Watson hat es kein genialeres Ermittlungsduo in der englischen Krimiliteratur mehr gegeben. Sir Arthur Conan Doyle hätte auch an "Die Ernte des Bösen", dem dritten Fall für die beiden, seine helle Lesefreude. Autor Robert Galbraith gehört in einem Atemzug mit den Großen den Genres genannt. Kaum erscheint ein neuer Roman aus seiner Feder, kann man nicht anders, als sofort in die nächste Buchhandlung zu rennen, diesen zu kaufen und anschließend geradezu verschlingen. Die Werke des Briten sind nämlich Kult zum Lesen.

Susann Fleischer
04.04.2016

 
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Das Buch:

Robert Galbraith: Die Ernte des Bösen. Aus dem Englischen von Wulf Bergner, Christoph Göhler, Kristof Kurz

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München: Blanvalet Verlag 2016
672 S., € 22,99
ISBN: 978-3-7645-0574-5

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