Krimis & Thriller

Ein Schmöker voll fesselnder Spannung

Russland, 1929: Nach dem Fall des Zaren herrscht im ganzen Land das Chaos und Stalin hat die Macht an sich gerissen. Die Revolution hat das Reich geradewegs in eine Diktatur geführt, die noch vielen Menschen das Leben kosten wird. Auch Pekkala gehört zu den großen Opfern des Umschwungs. Einst stand er unter der Gunst von Nikolaus II. und hat für ihn die schwierigsten (Mord-)Fälle gelöst. Als Sonderermittler ist Pekkala längst eine Legende, die Männern wie Stalin den Angstschweiß auf die Stirn treibt, denn Pekkala würde auch über Leichen gehen, um seine Ziele zu erreichen. Mehr als zehn Jahre hat er in der sibirischen Taiga als Zwangsarbeiter dem Wohle des Volkes gedient - bis er von Stalin höchstpersönlich mit einem strenggeheimen Auftrag betraut wird.

Es geht das Gerücht um, dass die Zarenfamilie noch am Leben ist - und außerdem einen sagenhaften Schatz ihr Eigen nennen darf. Diesen möchte Josef Stalin um jeden Preis in seinen Besitz bringen. Dafür braucht er allerdings unbedingt Pekkalas Hilfe, der einst zu den engsten Vertrauten der Romanows zählte und als "Smaragdauge" in Russland Angst und Schrecken verbreitete. Mit der Hilfe seines verhassten Bruders Anton und Kirows macht sich Pekkala auf die Suche nach dem Vermögen von Nikolaus II. und muss schließlich erkennen, dass es für ihn um weitaus mehr geht - nämlich um Leben und Tod. Es gibt finstere Mächte, die nicht wollen, dass Pekkala seine (gefährliche) Mission jemals zu Stalins Zufriedenheit abschließen wird ...

Es ist ein Glück, einen Kriminalroman wie "Roter Zar" von Sam Eastland im Bücherregal stehen zu haben bzw. in den Händen zu halten, denn hier findet man Spannung satt sowie gute Unterhaltung, die selbst Fans von Tom Rob Smith gefangen nehmen wird. Inspektor Pekkala ist auf dem direkten Weg, ein Kultermittler zu werden, denn bereits sein erster Fall begeistert den Leser über die Maßen. Ihn bei seiner Arbeit beobachten zu dürfen, ist nicht nur eine Freude, sondern ein wahres Erlebnis, für das man eigentlich einen Waffenschein bräuchte. Der US-amerikanische Autor versteht es, seine Leser umzuhauen und ihnen ein Vergnügen zu schenken, das sich fernab von den sonstigen Pfaden bewegt. Für solch einen grandiosen Genuss fehlen einem die Worte.

Ein Historienschmöker, der mit ganz viel Spannung daherkommt - "Roter Zar" verspricht eine Lektüre, die an die Substanz des Lesers geht und ihm den Atem raubt. Sam Eastland schafft mit seinem Roman einen Pageturner, der einem einen genaueren Blick hinter die Geschichte der Romanows werfen lässt. Das gelingt nur wenigen Autoren so gut!

Susann Fleischer 
13.05.2013

 
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Das Buch:

Sam Eastland: Roter Zar. Kriminalroman. Aus dem Englischen von Karl-Heinz Ebnet

München: Knaur Taschenbuch Verlag 2012
384 S., € 9,99
ISBN: 978-3-426-51049-0

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