Krimis & Thriller

Der Scully/Mulder-Effekt

Ein grausamer Titel. Ein scheu?liches Thema. Pervers. So etwas mag einem in den Sinn kommen, aber hat man die mentale Blockade, die mit dem Titel zusammenh?ngt, ?berwunden, er?ffnet sich ein spannender Ermittlungsbericht. Ein Kriminalroman eben.

Der Fall ist nur der Vorwand, die Grausamkeit wirkt dezent im Hintergrund. Und selbst f?r den Kriminalkommissar stellt sich die Untat an den Pferden nur als ? zun?chst ? zuf?llig erscheinender Ankn?pfungspunkt f?r einen ganz anderen Fall dar.

Bereits mehrere Gewaltverbrechen an Pferden haben sich ereignet, als der Kommissar und seine Assistentin zu einem neuen Fall gerufen werden. Die Ermittler der SOKO Stutensch?nder stehen unter Druck, denn ihre Erfolglosigkeit ist f?r die Boulevardpresse ein gefundenes Fressen.

Der Tatort: ein Reiterhof in malerischer Umgebung. Die Verd?chtigen: zun?chst nur der Reitlehrer Fliege, denn dann geschieht etwas unerwartetes: Der Patron des Reiterhofes, Scholl, verschwindet.

Von Scholls Ehefrau und seiner Geliebten alarmiert, beginnt f?r die Polizisten eine m?hsame Spurensuche. Immer mehr Verd?chtige tauchen auf, alle in der Umgebung des Reiterhofes scheinen suspekt. Verschweigt die frustrierte, aber reiche Ehefrau etwas? Was verbirgt sich hinter der ?beraus wandlungsf?higen Geliebten, ebenfalls Reitlehrerin, die in stets gespanntem Verh?ltnis zu Fliege steht? Und was ist mit dem Schmied Olaf? Ist auch er in die Sache verwickelt? Denn da? es sich bei Scholls mysteri?sem Verschwinden um ein Verbrechen handelt, ist bald klar. Und was ist eigentlich mit dem jungen Hoffmann, einem Gesch?ftsmann aus der Stadt, mit dem Scholl kurz vor seinem Verschwinden ?ffentlich Streit gehabt hat?

Mit bunten Farben zeichnet der Autor, der durch Vorf?lle in der n?heren Umgebung und durch Zeitungsartikel zu dem Buch motiviert wurde, glaubhafte Bilder der handelnden Personen. Auf gutm?tige, ein wenig altmodische Art und Weise ? im positivsten Sinne ? hat Emil Neuscheler einen klassischen Kriminalroman geschrieben. Und die stets ungewisse, aber doch sp?rbar vorhandene erotische Spannung zwischen dem brummigen Kommissar und seiner klugen Assistentin machen gewi? nicht den geringsten Teil der Lesefreude aus. Ein Buch, bei dem das Weglegen schwerf?llt.

asn
15.03.2002

 
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Das Buch:

Emil Neuscheler: Der Stutenschänder. Kriminalroman

CMS_IMGTITLE[1]

Egelsbach, Frankfurt/M.: Fouqué Literaturverlag 2001
221 S.
ISBN: 3-8267-4911-1

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