Belletristik:

Sachbuch:

Magazin:

Krimis & Thriller

Ein Fall für zwei

Berni Mayer, Mitglied einer Heavy Metal Band und einst Chefredakteur bei MTV, trennt sich auch bei seinem Kriminalroman "Mandels Büro" nicht von der Musikbranche. Hauptfiguren sind die ehemaligen Musikjournalisten Max Mandel und Sigi Singer, die ganz frisch ein Detektivbüro eröffnet haben. Dieser neue berufliche Ansatz ist aus einer Laune heraus entstanden, nachdem ihre Zeitschrift "Rock’n’Roll Express" eingestellt wurde. Nach nur einer einzigen Werbeanzeige im Stadtmagazin steht auch schon die erste Klientin bei Mandel und Singer im Büro. Es ist die berühmte Schauspielerin Veronika Malleck, die mit dem ebenso berühmten Sänger Leo Tilmann von der legendären, deutschen Rockband "Demo" verheiratet ist. Ihren Mann will Malleck jetzt von den beiden Detektiven beschatten lassen, um ihn mit einer anderen in flagranti zu erwischen. Singer verliebt sich augenblicklich in die Malleck und interessiert sich mehr für die Klientin als für den Fall selbst.

Während Mandel auch als Journalist schon immer quasi der Außenreporter mit Kontakt zu den Musikern gewesen ist, arbeitet Singer eher im Hintergrund, sitzt im Büro, recherchiert im Internet und überlegt, unter welchem Vorwand er die Malleck mal wieder treffen kann. Gerne würde er sich auch auf den IHK-Lehrgang für Detektive konzentrieren, doch ständig kommen die laufenden Ermittlungen dazwischen.

Auf Musiksuche

Noch ehe sie mit ihrem Fall richtig beginnen können, verschwindet Tilmann nach einem Konzert und taucht erst ermordet und in zwei Teile zerhackt in einem Instrumentenkoffer wieder auf. Der ursprüngliche Auftrag der Detektive hat sich "mit dem Tilmann seiner Zerstückelung" erledigt. Doch nun sollen sie Songs aufspüren, die der "Demo"-Frontmann in der Zeit vor seinem Tod für ein Soloalbum aufgenommen hat. Bei ihren Ermittlungen kommen Mandel und Singer Rechtsextremen in die Quere. Und plötzlich brennt der Audi A4 von Mandel und es gibt ein weiteres Todesopfer.

Berni Mayer erzählt die Geschichte der Ermittler mit sehr viel Humor. Dadurch ist der Krimi amüsant, bleibt aber gleichzeitig spannend. Wer wie Protagonist Singer oder Autor Mayer ein Faible für Heavy Metal hat, kann sich an den Passagen über Musik erfreuen. Mayer sorgt für eine leichte Erzählweise, die den Leser immer wieder schmunzeln lässt. Manchmal wirkt die Form jedoch unstimmig, da er die Geschichte durch Sigi Singer erzählt, der schließlich Journalist ist. Die gut gezeichneten Charaktere lassen Spielraum für einen zweiten Fall, der hoffentlich nicht lange auf sich warten lässt.

Jennifer Mettenborg
10.04.2012

Diese Rezension bookmarken:

Social Bookmarking