Krimis & Thriller
Mörder im Namen des Herrn
Lee Campbell ist der einzige festangestellte Profiler des New York Police Department. Er leidet nicht nur unter den Folgen der traumatischen Erlebnisse des 11. September 2001, sondern auch am Verlust seiner Schwester Laura, die vor f?nf Jahren spurlos verschwand. Als eine junge Frau ermordet in einer Kirche aufgefunden wird, mit einem in die Brust geritzten Zitat aus dem Vaterunser, setzt Lee alles daran, den M?rder in C.E. Lawrences Thriller "Gott geweiht" dingfest zu machen.
Der Profiler hat die F?higkeit, sich voll und ganz in die Psyche des Schlitzers hineinzuversetzen, und seinen Kollegen von der Polizei somit eine wertvolle Hilfestellung bei ihren Ermittlungen zu geben. Schnell wird klar, dass es die Cops mit einem Serient?ter zu tun haben, der unter einem gro?en emotionalen Druck steht. Er drapiert seine Opfer auf den Alt?ren katholischer Kirchen und versieht Ihre K?rper mit Ausz?gen aus dem Gebet des Herrn. Dabei geht er immer brutaler zu Werke.
Je tiefer Lee in die Pers?nlichkeit des Schlitzers eindringt, desto n?her kommen sich der Psychologe und der Killer. Dabei scheint der M?rder auch etwas ?ber das Verschwinden von Lees Schwester zu wissen. Mit seinen Ermittlungen bringt Lee aber nicht nur sich selbst in Gefahr, sondern auch seine Familie und seine neue Freundin. Sein labiler seelischer Zustand ist nicht gerade hilfreich bei seinem Vorhaben, den T?ter zu stoppen, denn als er schon ein klares Bild von diesem vor Augen hat und sich sicher ist, ihm schon von Angesicht zu Angesicht gegen?bergestanden zu haben, landet er mit einem Zusammenbruch im Krankenhaus. Doch Lee Campbell l?sst sich durch nichts aufhalten und so kommt es zur entscheidenden Konfrontation ...
C.E. Lawrence liefert mit ihrem Thriller "Gott geweiht" alles andere als eine literarische Neuigkeit. Schlie?lich treiben perfide Serienm?rder schon seit geraumer Zeit ihr Unwesen zwischen den Buchdeckeln dieser Welt. Zugegeben, die Handlung ist von vorne bis hinten gut durchdacht und der Plot beinhaltet alle Elemente der Spannungserzeugung von der ersten bis zur letzten Seite, allerdings kommt das Geschehen nicht so in Fahrt, dass der Leser so richtig mitgerissen wird. Die Autorin verliert sich h?ufig in Details, die nicht zum Spannungsaufbau beitragen, sondern zu einer belanglosen Langatmigkeit in der Darstellung f?hren. So wechseln hier Licht und Schatten sich in einer Art und Weise ab, die einem finsteren Thriller, zu dem "Gott geweiht" allemal das Zeug h?tte, nicht unbedingt zutr?glich ist.
Christian G?tz
02.05.2011