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Krimis & Thriller

Ein historischer Krimi par excellence

West Point, New York, 1830: An der angesehenen Militärakademie wird ein junger Kadett tot aufgefunden - er wurde erhängt und sein Herz herausgeschnitten. Keinesfalls darf die Öffentlichkeit von dem grauenhaften Verbrechen erfahren. Deshalb beauftragt man Augustus Landor, einen ehemaligen New Yorker Polizisten, mit den Ermittlungen. Doch trotz einer untrüglichen Spürnase und cleverster Kombinationsgabe tappt Landor im Dunkeln. Es scheint, als käme der Täter ungeschoren davon. Oder etwa doch nicht?! Schon bald folgen weitere brutale Morde, und der Fall wird immer rätselhafter. Da erhält Landor unerwartet Hilfe von einem Kadetten mit dunkler Vergangenheit, Hang zum Trinken und einer poetischen Ader: Edgar Allan Poe. Und der hat weitaus mehr, als man denken könnte.

So entdeckt Poe, dass Kadett Leroy Fry offenbar mit seinem Täter verabredet war. Laut einem gefundenen Zettel ging es bei diesem Treffen um eine dringende Angelegenheit. Fragt sich nur, um welche. Landor fischt im Trüben, ist bei der Aufklärung seines Falls nicht nur auf Poes Hilfe, sondern auch auf die von dessen Mutter angewiesen. Das Kuriose daran: Die weilt schon seit längerem im Jenseits. Seine Mutter erscheint Poe immer wieder im Traum, in dem sie im Gedichte diktiert. So skurril das auch anmuten mag, der Erfolg gibt Poe Recht: Es eröffnet sich ihm eine heiße Spur zum Täter. Ein Ermittlungsfortschritt, der aber auch ein Riesenproblem mit sich bringt; nämlich den, dass Landor und Poe ins Visier des Serienkillers geraten. Sie drohen, von Jägern zu Gejagten zu werden ...

Krimiliteratur der unschlagbar-genialsten Sorte - die Romane von Louis Bayard kann man nur als Geniestreich im Bücherregal bezeichnen. "Der denkwürdige Fall des Mr Poe" ist nur äußerst schwer zu toppen, haut einen sogar glatt vom Hocker. Solch eine Lektüre begeistert den Leser über alle Maßen. Edgar Allan Poe ist mindestens ein ähnlich grandioser Ermittler wie Sherlock Holmes und andere Kult-Detektive in der internationalen Krimiwelt. Von seinen Fällen will man mehr lesen, definitiv viel, viel mehr! Denn diese sind ein ebenso spannendes wie auch amüsantes Vergnügen, weit entfernt von Langeweile. Der US-amerikanische Autor beherrscht die Erzählkunst auf höchstem Niveau. Seine Bücher entlocken einem ein lautes "Wow, wow, wow!" nach dem anderen. Absolut grandios!

Will man Crime-Time in Perfektion erfahren, muss man unbedingt zu einem Buch aus Louis Bayards Feder greifen. Diese, so auch das vorliegende, bringen einen schier zum Ausflippen vor lauter Lesefreude. In "Der denkwürdige Fall des Mr Poe" steckt Ermittlungsarbeit mit erhöhter Suchtgefahr. Kaum aufgeschlagen, fühlt man sich ob Bayards Schreibkönnen nicht nur ganz schwindelig, vielmehr wie berauscht. Nichts macht so high!

Susann Fleischer
11.04.2022

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