Krimis & Thriller

Auch der fünfte Fall für Cormoran Strike: eine absolute Sensation, ohne jeden Zweifel Krimiliteratur, die ihresgleichen sucht

Kriegsveteran Cormoran Strike ist gerade zu Besuch bei seiner Familie in Cornwall, als er von einer Frau angesprochen wird, die ihn bittet, ihre Mutter ausfindig zu machen, die 1974 unter mysteriösen Umständen verschwand. Der für diesen Fall zuständige Detective Inspector vermutete, dass Margot Bamborough eines der vielen Opfer von Dennis Creed wurde, einem berühmt-berüchtigten Frauenmörder, der wegen seiner Taten eine lebenslange Haftstrafe abbüßt. Allerdings fand die Polizei weder jemals ihre Leiche noch Hinweise, dass Margot überhaupt in Creeds Gewalt war. Strike soll nun herausfinden, was mit Margot wirklich passierte. Und das ausgerechnet jetzt, während der mit vielen anderen Aufträgen, darüber hinaus mit privaten Problemen zu kämpfen hat. Zum Glück hat er Robin an seiner Seite.

Strike hatte es noch nie mit einem Cold Case zu tun, geschweige denn mit einem, der bereits vierzig Jahre zurückliegt. Doch trotz der geringen Erfolgsaussichten ist seine Neugier geweckt, und so fügt Strike der langen Liste an Fällen, die er und seine Arbeitspartnerin Robin Ellacott gerade in der Agentur bearbeiten, noch einen hinzu. Robins Freude darüber hält sich in Grenzen. Hat sie doch mit einer hässlichen Scheidung und unerwünschter männlicher Aufmerksamkeit zu kämpfen - und dann noch mit ihren Gefühlen für Strike. Die Suche nach Antworten erweist sich als noch schwierigeres Unterfangen als die nach der Nadel im Heuhaufen. Viele "Zeugen" von damals sind tot oder wollen nicht über Margot sprechen. Strike und Robin stochern im Nebel. Selbst nach fünf Monaten fehlt eine heiße Spur.

Dank eines Notizbuches aus dem Privatbesitz des inzwischen verstorbenen DIsund einem untrüglichen Spürsinn führen Strikes und Robins Nachforschungen zu Margots Verschwinden sie auf die Fährte eines vertrackten Falls mit Hinweisen auf Tarotkarten, einen psychopathischen Serienkiller und Zeugen, die nicht alle vertrauenswürdig sind. Und sie merken, dass sich selbst Fälle, die schon Jahrzehnte alt sind, als tödlich herausstellen können. Plötzlich geht es für Strike und Robin ziemlich heftig zur Sache. Sie geraten bei ihrer Recherche mehr als einmal in schlimme Schwierigkeiten, sogar in Gefahr ...

Crime-Time, die noch süchtiger macht als jede Droge der Welt - nichts berauscht einen mehr als Robert Galbraiths Reihe um Privatdetektiv Cormoran Strike und seine Kollegin Robin Ellacott. Diese macht gleich ab dem ersten Satz ganz high. "Böses Blut" begeistert vor allem mit Spannung vom Feinsten. Trotz eines Umfangs von 1200 Buchseiten kommt Langeweile beim Lesen zu keinem Satz auf. Hier ist kein Wort zu wenig. Tatsächlich hätte man es lieber, wenn Galbraiths neuer Roman noch mindestens doppelt so dick wäre. Der englische Schriftsteller hat's nämlich schriftstellerisch drauf wie nur die wenigsten seines Genres. Galbraith Schreibkönnen ist einfach nur wow, wow, wow; und seine Krimis sind das Beste vom Besten im Bücherregal. Definitiv durch nichts zu toppen! Was für ein Wahnsinn!

Cormoran Strike und Robin Ellacott sind die cleversten, genialsten Ermittler seit Sherlock Holmes und Dr. Watson. Und ihre Fälle sind Klassiker der britischen, sogar internationalen Krimiliteratur. Diese lesen sich äußerst spannend, aber auch amüsant bis zum letzten Satz. Während der Lektüre von "Böses Blut" überschlägt man sich beinahe vor lauter Begeisterung. Denn hier erfährt man Detektivarbeit, die alles andere glatt in den Schatten stellt. Robert Galbraith, das Pseudonym von Harry-Potter-Erfinderin J.K. Rowling, gelingt ein Hit mit absoluter Bestsellergarantie, außerdem Kultpotenzial. Das muss man unbedingt lesen, weil atemberaubend spannend und kriminell grandios!

Susann Fleischer 
04.01.2021

 
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Das Buch:

Robert Galbraith: Böses Blut. Aus dem Englischen von Wulf Bergner, Christoph Göhler, Kristof Kurz

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München: Blanvalet Verlag 2020 1200 S., € 26,00 ISBN: 978-3-7645-0768-8

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