Krimis & Thriller

Spannungsgeladenes Hollywood-Krimikino für alle Fans von Volker Kutscher, Cay Rademacher und Co.

Wien im November 1920: Ein unerwarteter Kälteeinbruch im Herbst hat die Ernten vernichtet, jeder dritte Mann ist arbeitslos, und das organisierte Verbrechen hat Hochkonjunktur. Mitten in der prekärsten wirtschaftlichen Lage, die die Stadt je erlebt hat, sorgt ein ungewöhnlich grausamer Mord für Aufsehen. Der Täter hat seinem Opfer die Zunge herausgeschnitten und die Leiche schaurig in Szene gesetzt. Kriminalinspektor August Emmerich und sein Assistent Ferdinand Winter von der Abteilung "Leib und Leben" nehmen sich des Falles an. Ein Bekennerschreiben, unterzeichnet mit 666, der Zahl des Teufels, lässt Emmerich das Schlimmste befürchten. Er muss dem Killer das Handwerk legen. Eher wird der nicht mit dem Morden aufhören. Der Druck auf Emmerich wächst.

Der "dunkle Bote" versetzt die Wiener in Angst und Schrecken. Wann schlägt er wieder zu? Jeder könnte der nächste sein. Emmerich verfolgt gleich mehrere Theorien, warum Kaspar Hofbauer sterben musste. Alles spricht dafür, dass das Motiv von sehr persönlicher Natur ist. Offenbar ist ein Rächer hier am Werke, inspiriert von den Höllenqualen in Dantes "Göttlicher Komödie". Dann wird aus dem Blutbottich in einem Schlachthof ein weiterer Toter gezogen. Und der hatte ziemlich Dreck am Stecken. Er hat zu Lebzeiten gegen das Gesetz und bestimmte Moralvorstellungen verstoßen: zum Beispiel Schmuggel von Valuta, Verbreitung von Judenhass, Zuhälterei junger Mädchen. Emmerich muss erkennen, dass dieser Fall ihn alles kostet, weitaus mehr als nur seine Karriere.

Doch die Jagd nach einem Serienmörder ist nicht Emmerichs einziger Kampf, den er zu führen hat. Ebenso wichtig ist ihm das Leben seiner geliebten Luise. Jede freie Minute verbringt er mit der Suche nach Xaver Koch, dem Mann, der Emmerichs Lebensgefährtin entführt hat und der zu einer wichtigen Größe in der Unterwelt geworden ist. Seine Nachforschungen führen Emmerich in Wiens dunkelste Gassen und offenbaren ungeahnte Abgründe. Dabei scheint ihm sein Gegner immer einen Schritt voraus ...

Unterhaltung der absolut mörderischen, aber auch der genialsten Sorte - wie nur wenige Autor(inn)en beherrscht Alex Beer die Krimikunst auf sehr hohem, wenn nicht gar auf höchstem Niveau. Sie ist eine der Meisterinnen ihres Genres, ohne jeden Zweifel eine Schriftstellerin, die ihresgleichen sucht. Mit den Fällen für August Emmerich gelingt ihr ein ganz großer Wurf in der (deutschsprachigen) Krimiliteratur. Diese muss man lesen, unbedingt! "Der dunkle Bote" überzeugt mit Spannung, ebenso mit einer anschaulichen, überaus lebendigen Schilderung des Wiens während der 1920er Jahre. Man glaubt sich während der Lektüre tatsächlich mitten im Geschehen. Einen fesselnderen Geschichtsunterricht gelingt höchstens noch einem Volker Kutscher oder Cay Rademacher.

Wenn August Emmerich ermittelt, wird es so spannend, außerdem so grandios, dass es dem Leser ab der ersten Seite den Atem, sogar die Sprache verschlägt. Der Wiener Kommissar übertrifft sie alle! Die Österreicherin Alex Beer hat mit ihrem Inspektor Kult geschaffen. Was sie schreibt, so auch "Der dunkle Bote", haut einen glatt um. Sie sorgt für Thrill-Time, die das Beste vom Besten in jedem Bücherregal ist. So geht Spannung! Ihre Romane sind der beste Grund, seine Zeit nur noch lesend zu verbringen.

Susann Fleischer 
01.07.2019

 
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Das Buch:

Alex Beer: Der dunkle Bote. Ein Fall für August Emmerich. Kriminalroman

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München: Limes Verlag 2019 400 S., € 20,00 ISBN: 978-3-8090-2703-4

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