Krimis & Thriller

Die nächste Krimisensation aus Frank Goldammers Feder

Dresden, Februar 1947: Im zweiten Jahr nach Kriegsende gehört die Stadt zur sowjetischen Besatzungszone und ist nach wie vor eine Trümmerwüste. Im klirrend kalten Winter herrscht überall Not. Nahrungsmittel sind streng rationiert, Medikamente gibt es kaum und die Bewohner hungern und frieren bei Temperaturen im zweistelligen Minusbereich. Oberkommissar Max Heller hat schwer zu kämpfen, vor allem mit seinen Vorgesetzten. Er wird von der neu gegründeten Volkspolizei an einen Tatort in der Neustadt gerufen. Doch bevor er mit den Ermittlungen beginnen kann, wird der tote Rotarmist vom Militär weggeschafft. Zurück bleiben eine gefrorene Blutlache und ein herrenloser Rucksack, in dem Heller eine grauenhafte Entdeckung macht: den abgetrennten Kopf eines Mannes.

Damit an Arbeit für Max Heller längst nicht genug. Außerdem wird ein Brandanschlag auf das Lokal "Schwarzer Peter" verübt, in dem sowjetische Soldaten regelmäßig verkehren. Bei seiner Suche nach dem Täter wird Heller von der SMAD (Sowjetische Militäradministration in Deutschland) überwacht. Heller muss aufpassen, ihnen nicht zu sehr auf dem Schlips zu treten. Oder es kann mit seiner Karriere und seinem Leben ganz schnell vorbei sein. Als es zu weiteren Morden kommt, bei denen es diesmal auch deutsche Opfer gibt, müssen Heller und sein Kollege Oldenbusch auch in andere Richtungen ermitteln. Die Spur führt zu den Schlüters, einer Druckerfamilie, deren Besitz die Russen annektiert haben. Aber Mord? Heller gerät schon bald an seine Grenzen, auch privat.

Seine Vermieterin erkrankt an Typhus. Penicillin könnte sie retten, aber die Sowjets wollen nichts rausgeben. Heller muss einmal mehr kämpfen. das kennt er nur zu gut. Nachdem er in der Bombennacht vom 13. auf den 14. Februar alles verloren hatte, außer das, was er am Leib trug. und sein Leben, versucht Heller nun verzweifelt, wieder von vorne anzufangen. Aber solange er nicht weiß, was mit seinem Sohn geschehen ist, wird er mit der Vergangenheit nicht abschließen können. Als er nach einem anstrengenden Arbeitstag spät abends nachhause kommt, wartet auf ihn Ehefrau Karin und mit ihr: Sohn Klaus. Heller kann es nicht fassen. Endlich scheint alles gut zu werden. Doch dann legt er sich mit den falschen Leuten an ...

Ein Krimivergnügen der einsamen Extraklasse - während der Lektüre von Frank Goldammers Romanen hält man es vor Spannung kaum aus. Diese bedeuten Krimikunst in Perfektion. Mörderischere Unterhaltung findet man höchstens noch bei einem Cay Rademacher. "Tausend Teufel" bedeutet ein Leseerlebnis, das einen nach nur wenigen Sätzen ganz sprach- und atemlos macht. Hier erfährt man nicht nur Nervenkitzel auf jeder Seite, sondern außerdem eine Art Geschichtsunterricht mit "Wow!"-Effekt. Die Story haut einen glatt um. Deutschlands Autoren können problemlos mit der internationalen Spitzenriege mithalten. Goldammer hat es echt drauf. Er schreibt so gut wie nur die wenigsten seiner Zunft. Seine Werke sind gnadenlos fesselnd. An Schlaf ist für mehrere Tage kaum zu denken.

Die Bücher aus Frank Goldammers Feder sind das Beste vom Besten in der deutschen Krimiliteratur. Auch "Tausend Teufel" ist ein absolutes Lesehighlight. Genialere Ermittlungsarbeit als mit Max Heller kriegt man definitiv nicht alle Tage in die Hände. Seine Fälle haben ohne jeden Zweifel Kultpotenzial à la Polizeiinspektor Frank Stave. Von diesen bekommt man partout niemals genug.

Susann Fleischer
23.10.2017

 
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Das Buch:

Frank Goldammer: Tausend Teufel. Kriminalroman

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München: dtv 2017
368 S., € 16,90
ISBN: 978-3-423-26170-8

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