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Kinder- & Jugendbücher

Eine Geschichte voller Traurig- und zugleich Fröhlichkeit

Seit ihre Mutter gestorben ist, haben es Holly Theresa Kennet (13 Jahre) und ihre beiden Brüder Jonathan und Davy nicht leicht. Der 18-jährige Jonathan hat das Sorgerecht für seine Geschwister. Und obwohl er sein Studium abgebrochen hat und wie ein Verrückter arbeitet, ist das Geld immer knapp. Es reicht noch nicht einmal für neue Schuhe für Holly, geschweige denn für eine OP für Davys Kaninchen. Holly hingegen glaubt an Wunder. Schon bald, da ist sich das Mädchen sicher, werden ihre finanziellen Probleme kein Thema mehr sein. Und tatsächlich ändert sich plötzlich alles, als ihre wohlhabende, aber exzentrische Tante Irene einen Schlaganfall erleidet und, unfähig zu sprechen oder zu schreiben, Holly einen Stapel Fotos in die Hand drückt.

Was hat es mit diesen Bildern bloß auf sich? Offenbar führen diese die Kinder zu einer Erbschaft. Endlich scheinen alle Sorgen vorbei. Oder doch nicht ... Denn es ist kein leichtes Unterfangen, die jeweiligen Orte überhaupt zu identifizieren. Und selbst wenn, dann sind diese für die drei so weit entfernt wie der Mond von der Erde. Einer von diesen zum Beispiel liegt irgendwo in Polynesien. Gott sei Dank ist Schottland von London nicht ganz so weit weg. Hoch oben im Norden vermutet Holly einen Koffer voller Schmuck ihrer Tante. Dorthin zu gelangen, insbesondere wenn Ebbe auf dem Konto herrscht, ist schwierig, aber nicht unmöglich. Vor Holly liegt ein aufregendes Abenteuer, ein Road-Trip der anderen Art. Chaos vorprogrammiert ...

Literatur kann so schön sein, so unfassbar schön - zumindest, wenn diese aus der Feder von Sally Nicholls stammt. "Eine Insel für uns allein" zaubert dem Leser ein seliges Lächeln auf die Lippen, und das für viele, viele Stunden. Einmal mehr gelingt der englischen Autorin ein Highlight in jedem Bücherregal. Es dauert nur wenige Sätze und es ist einem ganz schwindelig vor lauter Lesespaß. Die Romane der Britin sind so gut, dass es einen spätestens nach Seite 10 glatt umhaut. Was man hier in die Hände bekommt, ist ein Lesevergnügen, in das man sich einfach verlieben muss. Für dieses lässt man innerhalb von zwei Millisekunden alles stehen und liegen. Ähnliches Gefühlskino vermögen nur wenige andere von Nicholls´ Schriftstellerkollegen.

Sally Nicholls rührt junge Mädchen ab elf Jahren zu Tränen. Ihre Geschichten lassen garantiert kein Auge trocken. Noch lange nach der Lektüre von "Eine Insel für uns allein" ist man so begeistert wie selten zuvor im Leben. Keinen Satz, kein Wort möchte man hier missen. Die Story zeugt von hoher Erzählkunst. Und in ihr steckt so viel Leseglück wie sonst nur noch in den Büchern von John Green oder Patrick Ness.

Susann Fleischer
06.03.2017

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