Kinder- & Jugendbücher

Ein weiteres Abenteuer für Mildred Hoppelt , die weibliche Harry Potter

Die junge Mildred Hoppelt hat es wahrlich nicht leicht: Sie ist die schlechteste Hexe an Frau Graustein Hexenakademie und gerät stets von einem Schlamassel in das nächste. Aber dieses Jahr soll anders werden, denn für die große Ferien-Hausarbeit kam ihr die genialste Idee ihres bisherigen Lebens. Dementsprechend aufgeregt ist Mildred, als endlich die Schule anfängt und sie Frau Harschmann einen Zauberspruch vorführen kann, den noch niemand kennt. Aber dann kommt alles mal wieder ganz anders, denn Mildred ist das Glück nicht hold. Nach der Meinung von Frau Harschmann ist die lausige Hexe eine dreiste Lügnerin, die ihre Mitschülerinnen schlecht macht. Was ist da nur passiert?

Eigentlich fängt alles gut an: Mildred wird im Kunstunterricht von ihrer neuen Lehrerin Frau Schimmel vor der ganzen Klasse gelobt. Ganz im Gegensatz zu Esther, der besten Schülerin der Klasse, der Mildred nun unter die Arme greifen soll. Als Mildred sich neben ihre verhasste Mitschülerin setzt und Esther sich deren Tontopf genauer ansieht, scheint noch alles in Ordnung. Wenige Minuten später wendet sich für die lausige Hexe das Blatt: Ihr Tontopf verwandelt sich in Schlangen. Natürlich wird Mildred dafür die Schuld in die Schuhe geschoben, obwohl sie wirklich nichts dafür kann. Aber das ist noch nicht der Tiefpunkt des Tages - im Unterricht von Frau Harschmann kommt es für Mildred zur großen Katastrophe.

Eigentlich wollte sie vor der gesamten Klasse ihren tollen Zauberspruch vorführen, mit dem Mildred kleine Tiere zum Sprechen bringen kann. Das hat schon bei einer Spitzmaus, einer Kröte und einem Wassermolch funktioniert und nun will sie es endlich auch Frau Harschmann beweisen, wie gut sie wirklich ist. Aber zuvor erzählt Esther von ihrer tollen Ferien-Hausarbeit: ein Zauberspruch, durch den Tiere sprechen können. Obwohl Mildred weiß, dass Esther ihr diese Idee geklaut hat, will ihr niemand glauben - selbst ihre besten Freundinnen Maude und Edith nicht. Zum Glück hat die lausige Hexe aber ihre Schildkröte in die Schule geschmuggelt, die beweisen kann, dass der Zauberspruch in Wahrheit von Mildred stammt. Doch bevor Einstein dies der Direktorin und Frau Harschmann erzählen kann, wird er entführt. Mildred muss ihrer Schildkröte zu Hilfe eilen und ganz nebenbei ihre Unschuld beweisen.

Jill Murphy ist für Freunde von Hexengeschichten und Zaubereiabenteuer schon längst kein Geheimtipp mehr. Seit mehr als 25 Jahren schreibt sie nun schon an der Kinderbuchreihe um Mildred Hoppelt - das weibliche Pendant zu Harry Potter, das man einfach liebhaben muss. "Eine lausige Hexe eilt zu Hilfe" ist der beste Beweis für wunderbare Hexenliteratur, die mit gegenwärtigen Blockbustern mithalten kann. Zwar wartet die Geschichte nicht mit einem finalen Kampf von Gut gegen Böse auf, aber sie besitzt mindestens genauso viel zauberhaften Charme wie J.K. Rowlings "Harry Potter"-Bücher und fesselt ihre Leser mit großartigen Geschichten um eine ungewöhnliche junge Hexe. Kurzum: Wer Harry Potter mag, wird Mildred Hoppelt lieben.

Susann Fleischer
07.06.2010

 
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Das Buch:

Jill Murphy: Eine lausige Hexe eilt zu Hilfe. Aus dem Englischen von Ulla Kösters

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Zürich: Diogenes Verlag 2010
160 S., € 12,90
ab 10 Jahren
ISBN: 978-3-257-01149-4

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