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Die neue Übersetzung eines zeitlosen Klassikers

Das allseits beliebte Kinderbuch "Der kleine Prinz" von Antoine de Saint-Exupéry feiert 2010 einen besonderen Geburtstag - 60 Jahre ist es her, dass die illustrierte Erzählung erstmals ins Deutsche übersetzt wurde. Da ist es durchaus verständlich, dass dieses Ereignis groß gefeiert wird, unter anderem mit einer neu übersetzten Ausgabe, die kürzlich in einer Geschenkbox als Buch und Hörbuch erschienen ist und Kindern neue Nuancen des modernen Märchens aufzeigt.

In der Sahara begegnet der Erzähler dem kleinen Prinzen. Je mehr Zeit sie miteinander verbringen, umso mehr Details erfährt der Erzähler aus dem Leben seines neuen Freundes. So erzählt dieser, dass er eigentlich gar nicht von der Erde stammt, sondern von einem kleinen Asteroiden. Seine tagtägliche Pflicht bestand darin, drei Vulkane zu reinigen und wuchernde Affenbrotbäume herauszureißen. Ablenkung vom öden Einerlei kam erst auf, als plötzlich eine zarte Blume auf dem Asteroiden wuchs. Aber schnell wurde ihm die Freude genommen, denn die Rose war viel zu eitel, als dass man sich vernünftig mit ihr hätte unterhalten können.

Eines Tages verließ der Prinz seinen Asteroiden und erkundete andere - auf der Suche nach neuen Freunden. Er begegnete einem einsamen König, der stets und ständig Befehle ausspricht, einem Eitlen, der nur Bewunderer um sich haben möchte, einem Alkoholiker, einem eifrigen Geschäftsmann, einem pflichtbewussten Laternenanzünder und zuletzt einem Geografen, der ihm rät, einmal die Erde zu besuchen. Kaum auf dem Blauen Planeten angekommen, begegnen dem Prinzen viele Lebewesen, die ihm einen neuen Weg weisen - einen Weg zu sich selbst.

Antoine de Saint-Exupéry ist in erster Linie aufgrund seines Märchens "Der kleine Prinz" bekannt. Nicht nur Kinder lesen diese Geschichte immer wieder gerne, auch Erwachsene können sich dem Buch nur schwer entziehen. Der Grund hierfür wird bei der vorliegenden Ausgabe rasch offensichtlich: Das Plädoyer für Freundschaft und Menschlichkeit berührt auch 60 Jahre nach seiner Erstveröffentlichung die großen und kleinen Leser mit einer beispielhaften Wärme und Herzlichkeit. Getragen wird diese nicht nur durch die außergewöhnliche Geschichte, sondern auch durch die liebevollen Illustrationen, die den kleinen Prinzen auf seinem Asteroiden, den anderen Planeten und der Erde zeigen.

Im Hörbuch lässt der Sprecher Jan Josef Liefers den Rezipienten an dieser wundervollen Geschichte teilhaben. Die Rolle des Erzählers nimmt man ihm so sehr ab, dass man beim Hören das Gefühl hat, dass Liefers tatsächlich einst dem kleinen Prinzen begegnet ist und nun ihre gemeinsame Zeit Revue passieren lässt. Dabei intoniert Liefers den kleinen Prinzen so glaubhaft, dass man dem Eindruck erliegen könnte, er stünde vor dem begeisterten Hörer - so wie vor dem Erzähler. Bei dieser überzeugenden "Vorstellung" bleibt es kaum aus, dass man den kleinen Prinzen als Freund ansieht und nicht als irgendeine literarische Figur. Und aus ebendiesem Grunde wird das vorliegende Hörbuch vermutlich rauf- und runtergespielt werden.

Susann Fleischer
23.11.2009

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