Kinder- & Jugendbücher
Alles Gute zum 50. - Ein Klassiker hat Geburtstag
Die Geschichte "Der kleine Nick" ist erstmals 1959 von seinem Schöpfer René Goscinny verfasst worden. Anfangs in der französischen Regionalzeitung "Sud-Ouest Dimanche" veröffentlicht, entstanden schließlich erste Bücher, die sich großer Beliebtheit erfreuten. Inzwischen ist diese Kinderbuchreihe ein fester Bestandteil in den Kinderzimmern auf der ganzen Welt. Nun hat der Diogenes Verlag zu Nicks 50. Geburtstag ein Pop-up-Buch herausgebracht, das sechs Szenen aus dem 2005 erschienenen Buch "Neues vom kleinen Nick" beinhaltet.
Kinder ab fünf Jahren können - wie Nick und seine Klassenkameraden - dabei zusehen, wie zwei Lehrer vor dem Schulgebäude Boule spielen, auf der nächsten Seite sitzt Nick mit einem Klempner in der Küche, wo ein defektes Wasserrohr notdürftig mit einem Tuch repariert worden ist. Anschließend spielt der kleine Nick mit einem Football, während seine Freunde sich lieber miteinander prügeln. Auf den folgenden beiden Seiten zeigt sich allerdings, dass die Jungs auch friedlich beieinander sitzen können, auch wenn im Klassenzimmer der Lehrer nicht anwesend ist. Die fünfte Szene zeigt Nick und acht weitere Jungs bei einem Spaziergang durch den Park. Zuletzt ist Nick schließlich in seinem Heim, wo sein Vater einen großen Spiegel herumträgt. Unterstützt werden die einzelnen Szenen durch entsprechende, kurzgehaltene Texte, Zitaten ähnlich, die die Atmosphäre der Situation zusätzlich unterstreichen.
"Der kleine Nick. Das Pop-up-Buch" zeichnet sich hauptsächlich durch die schwarz-weiß Zeichnungen von Jean-Jacques Sempé aus, mit dem Goscinny seit der Entstehung dieser Kinderfigur zusammengearbeitet hat. Dabei unterscheiden sich die Zeichnungen stark von anderen, denn sie erinnern eher an Strichzeichnungen als an bunte Illustrationen. Dies führt allerdings nicht zu einer Schmälerung des Buches, sondern eher im Gegenteil - sie machen das Kinderbuch zu etwas ganz Besonderem. Dies kann man gleichfalls an der Detailtreue zur Realität erkennen, wenn in den Fenstern des Schulgebäudes aus Plastik der Eindruck echten Glases entsteht oder das Wasser im Brunnen glitzert oder der Spiegel Nicks Spiegelbild zeigt. So taucht man ein in Nicks ganz eigene Welt. Und erfreut sich an dem kleinen Jungen, der wohl ewig jung bleiben wird.
Susann Fleischer
25.05.2009