Kinder- & Jugendbücher

Jugendliteratur , die so herrlich anders ist

Philadelphia, Ende des 19. Jahrhunderts: Samuel Bolt ist der Sohn eines Paläontologen. Mit seinem Vater ist der Teenager schon oft auf Knochensuche gegangen, meist mit Erfolg. Doch bei all den aufregenden Funden bleibt ein Wermutstropfen: Das Leben eines Nachwuchs-Naturwissenschaftlers ist ein ziemlich einsames. Samuel ist schon fast ein Mann, hat aber noch nie ein Mädchen geküsst. Dann lernt er bei einem Vortrag über den Elasmosaurus Rachel kennen und verliebt sich auf den ersten Blick in sie. Dummerweise ist ihr Vater kein Geringerer als Professor Cartland, verhasster Widersacher von Michael Bolt, Samuels Dad. Samuel steht plötzlich zwischen den Fronten. Spätestens als er und sein Vater sich auf den Weg in den Wilden Westen machen.

Irgendwo in Woming, nordöstlich von Fort Crowe, ist Ned Plaskett, Streckenabschnittsaufseher bei der Union Pacific Railroad, auf Teile eines Oberschenkelknochens und eines Kreuzbeins gestoßen. Samuel ist sich gewiss: Er und sein Vater sind einem Sensationsfund auf der Spur. Kurz darauf sind die beiden auf der Reise gen Westen. Allerdings nicht nur Samuel und sein alter Herr, sondern zu seinem Unmut auch Professor Cartland - mit einer Riesenentourage von Studenten und, hurra!, Rachel. Zwischen ihr und Samuel liegt schon bald Liebe in der Luft. Ehe es sich Samuel versieht, kommt es zu allerlei Irrungen und Wirrungen. Und die Dinosaurier sind im Nu vergessen, wenn Rachel ihn anlächelt. Aber haben die beiden überhaupt eine Chance als Paar ...?

Unterhaltung, die Jung und Alt, Groß und Klein mit der Sonne um die Wette strahlen lässt - so viele Emotionen wie in den Geschichten aus Kenneth Oppels Feder findet man nur selten zwischen zwei Buchdeckeln, und außerdem kaum mehr Humor und Einfallsreichtum. "Vom Suchen und Finden" ist ein Lesevergnügen weit jenseits des Mainstreams. Was man hier in die Hände kriegt, ist alles, aber ganz sicher nicht nullachtfünfzehn. Ab der ersten Seite hält es jeden ab 14 Jahren (und deutlich älter) gar nicht auf der Couch vor lauter Lesebegeisterung. Der kanadische Autor kann schreiben. Von seinen Romanen wird einem regelrecht schwindelig. Diese bringen uns zum Lachen und zum Weinen. Vorsicht: Taschentuchalarm - und außerdem akute Lachmuskelkatergefahr!

So eine originelle Liebesgeschichte wie in "Vom Suchen und Finden" hat es in der Jugendliteratur (bislang) noch nicht gegeben. Kenneth Oppel amüsiert seine Leser aufs Herrlichste. Besser als mit seinen Büchern kann man seine Zeit definitiv nicht verbringen. Denn diese bedeuten Lesespaß der genialsten Sorte. Während deren Lektüre kommt zu keine Sekunde so etwas wie Langeweile auf. Also, sofort los zur nächsten Buchhandlung!

Susann Fleischer
14.08.2017

 
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Das Buch:

Kenneth Oppel: Vom Suchen und Finden. Aus dem Englischen von Sandra Knuffinke, Jessika Komina-Scholz

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Hamburg: Dressler Verlag 2017
432 S., € 18,99
ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-7915-0040-9

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