Autobiographie
Von ganz unten nach ganz oben - der schwierige Weg des Christian Audigier
Er ist der Rockstar in der Modeszene und zählt Stars wie Pamela Anderson, Paris Hilton, Madonna, Heidi Klum, Sharon Stone und noch viele mehr zu seinen Freunden. Keiner kommt um seinen Namen, wenn vom Modelabel "Ed Hardy" die Rede ist. Gemeint ist niemand geringeres als Christian Audigier - jener Mann, der den Tattoo-Look in der Modeszene erst so richtig "in" machte und damit Millionen scheffelt. Der Weg dahin war allerdings lang und steinig, denn der amerikanische Traum vom Tellerwäscher zum Millionär lässt sich nicht von heute auf morgen realisieren, sondern bedeutet harte Arbeit. In seiner Autobiographie "Von ganz unten zum King of Fashion" lässt Audigier seine Fans erstmals hautnah an seinem Leben teilhaben, die den Menschen hinter dem Label kennenlernen möchten.
Christian Audigier hatte es in seinem Leben nicht leicht: In Frankreich in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, eröffnet Audigier im Alter von 15 Jahren seinen ersten Kleiderladen und wird bereits ein Jahr später von einem Jeans-Label entdeckt. Mit seinen 16 Lenzen gilt er als jüngster Stylist der Welt und lässt selbst alte Hasen mit seinen kreativen Ideen und ausgefallenen Kreationen zittern. Audigier steht ganz oben auf der Karriereleiter und fällt umso tiefer, als er alles verliert und eines Tages der Gerichtsvollzieher vor der Tür steht. Doch ein Christian Audigier gibt nicht auf. Er fängt von vorne an und baut sich auf Bali ein neues Leben auf - bis auch dieses in tausend Scherben zerbricht. Audigier landet wegen Drogenbesitzes im Gefängnis und muss eine Strafe von zehn Jahren Haft und mehr befürchten. Nur mit Hilfe seines vertrauensvollen Unterhändlers ist ein Ausweg in Sicht - er kostet einzig Audigiers gesamtes Vermögen und das Paradies auf Erden.
Ohne einen Cent in der Tasche, aber mit einem großen Traum im Gepäck geht Audigier in die Vereinigten Staaten, um dort zum wiederholten Male einen Neuanfang zu versuchen. Große Labels wie Diesel, Lee und Levi´s geben Audigier die Chance zu seinen Wurzeln zurückzukehren und zugleich etwas Neuartiges aufzubauen. Den endgültigen Durchbruch gelingt dem Stehaufmännchen als Chefdesigner von "Von Dutch" und er setzt dabei modische Trends. Als er Promis wie Britney Spears und Justin Timberlake von seinem einzigartigen Konzept, Baseballmützen modisch aufzupeppen und nicht nur für Trucker attraktiv zu machen gewinnt, legt er den Grundstein für ein eigenes Modelabel, von dem Audigier schon immer geträumt hat: "Ed Hardy" und damit der King of Fashion werden geboren.
Schon auf den ersten Seiten von Christian Audigiers Autobiographie "Von ganz unten zum King of Fashion" wird klar, dass der Autor hier so schreibt, wie ihm der Mund gewachsen ist: grundehrlich, gerade heraus, ohne Kompromisse und trotzdem mit viel französischen Charme und einem spitzbübischen Lächeln auf den Lippen. Audigier plaudert aus dem Nähkästchen und weckt im Leser das Gefühl, man säße ihm direkt gegenüber und nehme an seiner gedanklichen Lebensreise exklusiv teil. Statt hier eine Abhandlung von großen Ereignissen vor sich zu haben, mixt Audigier seine Autobiographie mit persönlichen Erlebnissen, Erinnerungen und genialen Begegnungen mit großen Stars. Ein Buch vom King of Fashion ist nicht nur fürs Auge ein kleines Highlight.
Susann Fleischer
14.06.2010