Medien & Gesellschaft
Wehe dem , der ohne Sünde ist
Wir tun es jeden Tag - und wir tun es ohne schlechtes Gewissen: Wir versündigen uns und riskieren dabei unseren Platz im Paradies. Hochmut, Habgier, Trägheit, Völlerei, Wollust, Neid und Zorn sind die sieben Todsünden, die dem Menschen seinen Platz im ewigen Fegefeuer sichern und ein wichtiger Bestandteil des christlichen - insbesondere des katholischen - Glaubenssystems sind. Doch ist es überhaupt möglich ein Leben zu führen ohne eines dieser Laster? Wenn man Simon M. Laham Glauben schenkt, dann nicht. Sein Buch "Der Sinn der Sünde" zeigt auf, dass die sieben Todsünden nicht schlecht sind, sondern vielmehr machen sie uns klug, erfolgreich und glücklich. Unglaublich, aber wahr!
Was wäre das Leben ohne den Genuss? Garantiert nicht so schön. Die Franzosen machen es uns vor und zeigen, dass die Völlerei dem Alltag eigentlich erst den richtigen Pep verleiht. Und Zorn kann zu einer Leistungssteigerung führen, sodass man ab und an auch mal auf Konfrontation gehen sollte - solange man es nicht übertreibt. Das Sprichwort "Eile mit Weile" kommt sicherlich auch nicht von ungefähr, denn kleine Träumereien lassen uns den turbulenten Alltag besser durch- und überstehen. Wer stolz auf sich und seine Arbeit ist, braucht kein schlechtes Gewissen zu haben, denn Eigenlob stinkt nicht immer und Hochmut kommt nicht unbedingt vor dem Fall. Kurzum: Hochmut, Habgier, Trägheit, Völlerei, Wollust, Neid und Zorn sind die Würze unseres Lebens.
Feinstes Futter für die grauen Zellen, das für den Leser ein einziges Vergnügen ist - Simon M. Laham gelingt dies mit "Der Sinn der Sünde" auf nahezu brillante Art und Weise. Sein (Sach-)Buch besitzt einen großen Informationsgehalt und ist absolut amüsant geschrieben, sodass man selbst bei komplexeren Sachverhalten niemals die Lust verliert, weiter in dieser interessanten Materie zu versinken. Anhand praktischer Beispiele und Versuche versteht man das Thema en detail und es bleiben keinerlei Fragen offen. Bei der Lektüre erlebt man so manchen "Aha!"-Moment und auch so manches "Ooh!" wird hier laut, denn Laham tritt den ultimativen Beweis an, dass Wissen ziemlich Spaß machen kann.
Selten bekommt man Wissen auf solch unterhaltsame Weise präsentiert, wie es Simon M. Laham mit "Der Sinn der Sünde" gelingt. Der australische Autor bringt den Leser zum Staunen und versteht es wunderbar, ihn umzuhauen - und zwar mit Informationen, die mit einem großen "Wow!"-Effekt überraschen.
Susann Fleischer
06.05.2013