Medien & Gesellschaft
Neue Verhörer zum Abschluss der "Wumbaba"-Reihe
Es ist inzwischen zwei Jahre her, dass Wumbaba lustige Verhörer offenbarte, die in "Der weisse Neger Wumbaba kehrt zurück" zusammengefasst wurden. Diese falsch verstandenen Wörter sind meist auf eine undeutliche Aussprache zurückzuführen und sorgen manchmal für recht viel Verwirrung. Nun hat der Journalist Axel Hacke ein letztes Mal amüsante Verhörer auf wenigen Seiten zusammengefasst, von denen Michael Sowa einige zeichnerisch dargestellt hat.
Axel Hacke hat auch in seinem dritten Band der "Wumbaba"-Reihe wieder zahlreiche Einsendungen von Verhörern verwertet, die den Betroffenen manchmal erst Jahre später, als sie den eigentlich richtigen Wortlaut ihres Verhörers kannten, klar wurden. Das Phänomen des "Verhörens" ist aber nicht nur bei Kindern zu beobachten - wie man vielleicht meinen könnte -, es tritt gleichfalls bei Erwachsenen auf. Es eröffnen sich auf diese Weise neue Aspekte und Blickwinkel auf einen bekannten Liedtext, eine bewährte Redensart, usw. Wie sich zeigt, sind überall Missverständnisse zu erkennen, so zum Beispiel im "Vater Unser" das "heilige Geißlein" (statt "Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes") oder in Songtexten wie "Ladislaw Bonita", der slowakisch-spanischen Variante von Madonnas Hit "La Isla Bonita" oder die "Fruchtzwerge" aus "Herr Berts" Grönemeyers Klassiker "Flugzeuge im Bauch".
Die Liste der unglaublichsten Verhörer bringt den Leser unweigerlich zum Schmunzeln. Neben den Verhörern und den dazugehörigen Originalversionen, versucht Hacke mögliche Erklärungen zu finden, warum sich die Menschen zunächst keine Gedanken über diese Hör-Kuriositäten machen. Seine These ist, dass das ursprüngliche Wort nicht bekannt ist oder die falsch verstandenen Wörter in der eigenen Lebenswelt eher einen Sinn ergeben.
Abgerundet wird das Buch durch die Illustrationen von Michael Sowa. Diese stellen eine Auswahl von Verhörern szenisch dar. Es wird eine gelungene Einheit zwischen Text und Bild präsentiert. Auffällig ist die Auswahl heller Farben, die eine Leichtigkeit vermitteln und den Humor unterstützen. Alles in allem ein gelungenes Werk, das die "Wumbaba"-Trilogie abschließt. Aber wer weiß, vielleicht wird mit der Hilfe des "weissen Negers" der ein oder andere Leser angeregt, seine eigene Sammlung lustiger Verhörer anzulegen.
Susann Fleischer
06.04.2009